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Ausgerechnet per Elfmeter: Der FC Aarau stoppt seine Resultat-Krise und gewinnt gegen Yverdon

Nach 54 Minuten erfüllte Kevin Spadanuda den Wunsch der Aarauer Fans. Die Aufforderung war ja unmissverständlich gewesen. Auf einem Transparent hatte die Szene Aarau vor Spielbeginn geschrieben: «D Ziel send gsetzt. De Ball is Netz! Demoliere statt nor dominiere!» Das war vielleicht ein wenig martialisch formuliert, es erfüllte jedoch seinen Zweck: Der FC Aarau schoss ein Tor. Und er gewann.

Irgendwie grenzte es an eine Laune des Schicksals, auf welche Weise das Führungstor entstand. Es resultierte nämlich aus einem Schuss aus elf Metern – jener Disziplin also, die dem FCA in den jüngsten Partien wiederholt verwehrt worden war. Randy Schneider flankte in den Strafraum, und Yverdons Shkelqim Vladi nahm beim Abwehrversuch unerlaubterweise den Arm zu Hilfe. Spadanuda ergriff den Ball und visierte die linke Torecke an. Dorthin war auch Gästekeeper Mirko Salvi unterwegs. Doch Spadanuda zielte zu gut.

Aarau – Yverdon Sport 1:0 (0:0)
Brügglifeld. – 2’940 Zuschauer. – SR: Gianforte. – Tor: 55. Spadanuda (Handspenalty) 1:0.
Aarau: Enzler; Giger, Thaler, Bergsma, Kronig; Njie (74. Bunjaku), Jäckle; Balaj (65. Almeida), Schneider, Spadanuda (89. Schwegler); Rrudhani (88. Aratore).
Yverdon: Salvi; Blum (78. Ombala), Malula (86. Hautier), Hajrovic, Gétaz; Eberhard (62. Kabacalman), Zock (62. Lusuena), Silva, Ninte; Vladi (62. Eleouet); Beleck.
Bemerkungen: Aarau ohne Conus (gesperrt), Ammeter, Gashi, Qollaku, Thiesson (alle verletzt) und Senyurt (nicht im Aufgebot). Yverdon ohne Fargues, Rodrigues (beide gesperrt), Kalezic, Koné und Morelli (alle verletzt). – Verwarnungen: 26. Spadanuda, 37. Hajrovic, 62. Ninte, 64. Beleck, 71. Jäckle, 73. Kabacalman (alle Foul), 82. Bergsma, 82. Gétaz (beide Unsportlichkeit), 86. Luseuna (Foul).

Das Tor war der Lohn für das Bemühen, mit dem der FCA vom Start weg zu Werke ging. Wenn der Aarauer Fananhang von «dominieren» sprach, dann hatte er ja nicht ganz unrecht. Auch, was diesen Match betraf. Die Gastgeber hatten die grösseren Anteile und kombinierten sich gefällig in Tornähe. Die Spielanlage wirkte reichlich sophistiziert, nur fehlte in den Pässen zumeist die letzte Präzision. Die in einem dichten 4-4-2-System auflaufenden Gäste verteidigten konzentriert und weitgehend fehlerfrei.

Gleichwohl besass der FC Aarau Möglichkeiten auf Tore. Die beste Chance vergab Randy Schneider, als er mit einem Schuss aus aussichtsreicher Position an einem gegnerischen Abwehrspieler hängen blieb. Offensive Ansätze waren auch bei Yverdon zeitweilen erkennbar. Kurz vor Pausenpfiff hätte sich Marculino Ninte mit einem ansehnlichen Sololauf durchs Mittelfeld beinahe mit dem Führungstor belohnt. Es sollte bis dahin aber der einzige Torabschluss der Gäste bleiben.

Ein Spieltag ganz im Sinne der Aarauer

Im zweiten Umgang wich das dominante Element noch immer nicht aus dem Spiel des FC Aarau, wenngleich sich das Chancenplus ungleich kleiner gestaltete. Dies aber war angesichts der 1:0-Führung zu verkraften. Nur vereinzelt schlug der Puls noch obenaus. Einmal tobte das Publikum im Stadion Brüggilfeld während einer Rudelbildung zwischen den beiden Teams. Steilpässe der Yverdoner in Strafraumnähe wurden mit Raunen bedacht. Doch wenig später löste sich die Anspannung in Jubel auf. Der knappe Vorsprung hatte auch nach 94 Minuten Bestand.

Damit geht vor der Länderspielpause ein Spieltag ganz im Sinne des FCA zu Ende. Weder Winterthur, noch Vaduz oder Thun haben gewonnen. Die Aarauer indes stoppen ihre Resultat-Krise und stossen auf den dritten Tabellenrang vor. Für einmal braucht der FC Aarau nicht zu hadern. Er darf geniessen.