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Dem Kanton gehören alle Saurierknochen im Aargau, deren Anzahl kennt er aber nicht
Ab Ende März stellt das Sauriermuseum Frick das 8 Meter lange und mehr als 200 Millionen Jahre alte Skelett des Plateosauriers «XL» in einem Schaudepot aus. Nach Ostern wird es dann bis Ende Jahr nach Deutschland ausgeliehen.
Die ausgegrabenen Saurierknochen gehören dem Kanton Aargau. Zu den Fricker Saurierfossilien besteht eine verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Departementen Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) sowie Bildung, Kultur und Sport (BKS).
Die Fricker Saurierkommission, in der beide kantonalen Departemente vertreten sind, führt ein detailliertes Fundinventar. Auf kantonaler Ebene werde derzeit kein Inventar bezüglich der genauen Anzahl an (Saurier-) Knochen geführt, sondern lediglich ein Inventar bezüglich der gemeldeten Fundstellen, teilt das BVU mit. Die Digitalisierung dieses Inventars sei in Bearbeitung. Auf der kantonalen Onlinekarte Agis ist momentan auf der Karte «Geotope» nur die Fundstelle in Frick ersichtlich.
Saurierkommission hat das Fachwissen
Weitere wissenschaftlich bedeutsame (Fisch-)Saurierfunde seien im Aargau auch in der Region von Auenstein und der Staffelegg gemacht worden. Dabei handelt es sich laut dem BVU in beiden Fällen um Ichthyosaurier. Dem Kanton sind neben Saurierfunden auch Fossilien aus der Region Schinznach, Mägenwil und Baden bekannt. «Darunter fallen beispielsweise mehrere Zahnfunde von Mammuts oder der Fund eines zirka 7000-jährigen Eichenstamms», heisst es weiter.
Die BVU-Vertretung agiert als Bindeglied zu anderen für die Grabungstätigkeiten relevanten Abteilungen innerhalb des Departements. Die Vertretung des BKS bringe das technische Know-how zu Ausgrabungen sowie Grabungs- und Bergungsprozessen mit, heisst es seitens des Kantons zum Umgang mit den Saurierknochen in Frick.
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Bild: Dlovan Shaheri
Teilweise liefere die Kantonsarchäologie logistische und infrastrukturelle Unterstützung für die Grabungen mit Vermessungsgeräten oder Grabungszelten. «Das Fachwissen zur Identifikation und wissenschaftlichen Einordnung der Funde selbst liegt vorwiegend bei den weiteren Mitgliedern der Saurierkommission», hält das BVU fest.
Bezüglich Fossilfunden ist der Kanton auf Meldungen an geologie@ag.ch von Findenden angewiesen. Auch Hinweise aus der Bevölkerung, von Betreibenden von Abbaustellen oder Gemeinden sind willkommen. Diese werden laut dem BVU eingehend geprüft und gemäss den vorhandenen Fachkenntnissen eingeordnet oder mit externer Hilfe abgeklärt.