Museum Aargau zieht positive Bilanz für 2021 – Schloss Wildegg für europäischen Museumspreis nominiert
Rund 245’000 Besucherinnen und Besucher zählte das Museum Aargau im Jahr 2021 an seinen neun Standorten. Dies entspricht einer Zunahme von 60 Prozent gegenüber dem Corona-Jahr 2020, wie es in einer Mitteilung dazu heisst. Rund 100’000 der Besuchenden hätten zusätzlich ein Vermittlungsangebot genutzt oder öffentliche Veranstaltungen besucht.
Auf einer Million Quadratmeter Natur standen für einmal die Gärten der Standorte im Zentrum. So wurde beim Vindonissa Museum in Brugg ein einzigartiger römischer Garten rekonstruiert. Einer Audiotour bot die Möglichkeit in die 2000-jährige Pflanzengeschichte Vindonissas einzutauchen.
In Zusammenarbeit mit dem Verein «Flowers to Arts» entstand auf Schloss Wildegg die Ausstellung «Blumengeflüster», die über 7000 Besucherinnen und Besucher anlockte. Neun Meisterfloristinnen und –floristen hatten acht historische Räume mit floralen Kunstwerken interpretiert.
Schloss Wildegg für den Europäischen Museumspreis 2022 nominiert
Das inzwischen schon weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte Schloss Wildegg konnte die Jury als «Sprechendes Schloss» zu überzeugen. In über 30 Video-Porträts berichten ehemalige Schlossbewohnerinnen und -bewohner aus verschiedenen Zeiten über Ereignisse und Themen, wie etwa von der europäischen Agrarrevolution, der Französischen Revolution des 18. Jahrhunderts oder vom bewegten Leben der letzten Schlossherrin Julie von Effinger.
Dabei werden die Besuchenden in den verschiedenen Räumen direkt von den Porträtierten angesprochen. Auf diese Weise werde die Geschichte unmittelbar erlebbar, schreibt Museum Aargau.
Der renommierte Europäische Museumspreis EMYA zeichnet Museen für ihren Innovationsgrad in der Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit aus und wird im Mai 2022 in Tartu (Estland) vergeben. Im Jahr 2020 wurde das Stapferhaus in Lenzburg mit dem Preis ausgezeichnet.
Neue Buchreihe «Aargauer Industriegeschichten»
Von Frühling bis Herbst bot die Sonderausstellung «Von Menschen und Maschinen» einen Einblick in die Industriegeschichte des Kantons Aargau. Die Ausstellung war Teil des Themenjahres #zeitsprungIndustrie von Netzwerk Industriewelt Aargau (NIWA).
Museum Aargau lancierte dazu die Buchreihe «Aargauer Industriegeschichten». Der von Manuela Cecilia verfasste erste Band widmet sich der Aarauer Firma F. Aeschbach, die unter dem Namen «Artofex» weltweit Teigknetmaschinen vertrieb. Der Band zeigt dabei noch nie publiziertes Bildmaterial aus dem privaten Firmenarchiv. (phh)
Ausblick auf 2022
1000 Düfte
Das Museumsjahr wird am 1. April 2022 mit dem Thema «1000 Düfte» eröffnet. Ein Duftschloss, eine Duftbibliothek und ein Duftmobil werden den Besuchenden römische Duftsalben, mittelalterliche Wunderwasser oder raffinierte Düfte des Barocks näherbringen. Dazu gibt es Duftkonzerte und eine Sonderausstellung mit den Duftgeschichten ehemaliger Schlossbewohnerinnen und Bewohnern.
Klosterhalbinsel Wettingen
Museum Aargau wird 2022 mit der Klosterhalbinsel Wettingen seinen zehnten Standort eröffnen. Die offizielle Eröffnung findet am 1. April statt.