A1 soll «mindestens» sechs Spuren bekommen: Bundesrat unterstützt brisante SVP-Forderung
Der Bundesrat will mehr Autobahn. Geht es nach der Regierung, soll die A1 auf den Streckenabschnitten Bern-Zürich und Lausanne-Genf auf «mindestens» sechs Spuren ausgebaut werden. Eine Forderung von Erich Hess (SVP/BE) ist beim Bundesrat auf Gegenliebe gestossen.
Warum der Bundesrat mehr Asphalt will, sagt er indes nicht. Bei der am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf den Vorstoss fehlt die Begründung. Einfach nur ein trockenes: «Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.» Federführend ist hier das Departement von Albert Rösti (SVP), der seit diesem Jahr die Geschäfte von SP-Vorgängerin Simonetta Sommaruga übernommen hat.
«Komplett gegen den Zeitgeist»
Hess begründet seinen Vorstoss mit der «chronischen Überlastung» von gewissen Teilstrecken auf der A1. Schuld am täglichen Stau auf der Hauptverkehrsachse der Schweiz sei die «massive und ungebremste Zuwanderung», schreibt Hess. Der Berner glaubt, dass die Nutzung der A1 «in naher Zukunft weiter zunehmen wird», daher sei ein «genereller Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Spuren» zu forcieren. Bereits heute sind mehrere Abschnitte so ausgebaut.
Bevor die Strecken aber verbreitert werden und die Baumaschinen auffahren, muss zuerst das Parlament dem Vorstoss zustimmen. Es braucht ein Herz für die Autobahnen in beiden Räten. Bereits Widerstand angekündigt haben die Ratslinken. «Diese Idee läuft komplett gegen den Zeitgeist und torpediert die Klimaziele des Bundesrats», sagte bei der Lancierung des Vorstosses Matthias Aebischer (SP) gegenüber« 20 Minuten».