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Das Fantoche ist eröffnet – es steht ganz im Zeichen der Liebe

Das Festival für Animationsfilm in Baden findet zum 22. Mal statt. Die Rednerinnen und Redner erklärten bei der Eröffnung, warum die kommenden Tage ganz speziell werden.

Dienstagabend im Trafo Kino in Baden: Es ist 18 Uhr, als die Moderatorin Jane Mumford eine Seifenblasenpistole in die Luft hält, lautlos losfeuert und das Publikum zum Eröffnungsabend des 22. Animationsfilmfestivals begrüsst. Seifenblasen, rosa Plüsch und Glitzer: Das Bühnenbild widmete sich ganz dem diesjährigen Fokusprogramm des Festivals: «All we need is love».

«In einer Zeit, die geprägt ist von sozialen, kulturellen und ökologischen Herausforderungen, möchte das Spezialprogramm den Fokus auf das Wesentliche lenken: die Kraft der Liebe und Menschlichkeit», so Mumford. Dabei werfen die Filmschaffenden den Blick nicht nur auf die grossen Leidenschaften, sondern auch auf die kleinen und absurden Alltagssituationen.

«Fantoche ist Liebe»: Alain Burger.
Bild: Dlovan Shaheri

Einer der Redner am Eröffnungsabend war Alain Burger, Vorstandspräsident von Fantoche. Seine Rede stand ebenfalls ganz im Zeichen der Liebe. Er sagte: «Fantoche ist Liebe! Die Liebe, mit der das Deko-Team seit Tagen die Stadt vom Kino Orient bis ins Bagno Popolare, vom Artist’s Brunch bis zum Royal Fish und vom Merker Areal bis in den Trafo-Saal mit kreativen Fantoche-Figuren dekoriert.»

Liebe, Lust, Erotik: Die Festivalleiterin Ivana Kvesić wollte eine Woche kreieren, in der die Zuschauerinnen und Zuschauer Liebe erhalten und Liebe weitergeben können, wie sie zum Schluss des Abends erklärt. Wenn Liebe jedoch abwesend ist, dann entsteht Herz- und Weltschmerz: Das zeigt beispielsweise der Kurzfilm «I Died in Irpin» von Anastasiia Falileieva, bei dem die Protagonistin am 24. Februar 2022 mit ihrem Freund von Kiew nach Irpin floh.

Festivaldirektorin Ivana Kvesic.
Bild: Dlovan Shaheri

Stärker als die Vernunft

Zehn Tage verbrachten sie in der blockierten Stadt, obwohl die Protagonistin sicherer in ihrem zu Hause bei ihren Eltern in Kiew gewesen wäre. Der Film rekonstruiert nicht nur eine wahre Überlebensgeschichte, sondern zeigt eindrücklich, wie stark Liebe sein kann. Stärker als die Vernunft, an einem sicheren Ort zu leben.

Nadine Adler Spiegel, Co-Leiterin Sektion Film, hielt eine Rede.
Bild: Dlovan Shaheri

Zum Schluss des Abends verriet die Festivalleiterin ihre persönlichen Highlights: «Meine Lieblinge sind neben den Wettbewerben auch die Artists’ Present Reihe, beispielsweise die Making-ofs von Kizazi Moto: Generation Fire mit Tendayi Nyeke oder auch das Making-of von Sauvages mit Claude Barras. Und wir feiern Jubiläen dieses Jahr: Einerseits 50 Jahre «Heidi die Serie» und andererseits das Ciné-Concert zu Ehren des baldigen 80. Geburtstag von Georges Schwizgebel.»

Das Festival für Animationsfilm ist eröffnet.
Bild: Dlovan Shaheri

Bis am 8. September ist Baden das Zentrum des aktuellen Animationsfilmschaffen. Neben den beiden Fokusprogrammen «All we need is love» und dem Gastland Österreich locken 64 Kurzfilme in drei Wettbewerben, 17 aktuelle Langfilme, aber auch Panels und Workshops. Am letzten Festivaltag finden ab 18 Uhr die Preisverleihungen in den drei Wettbewerbskategorien Internationaler, Schweizer und Kinder- Animationsfilm statt.

Parallel zum Festival in Baden findet im Kunsthaus Aarau die Ausstellung «Re-Mix. Animationsfilme treffen Kunstwerke» statt. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit von Museum und Fantoche.