Eine Rose für das KSB: Ärzteverband honoriert «vorbildliche Fort- und Weiterbildung» des Notfallzentrums
Die Spitalrose wird seit 2013 jährlich an eine Klinik oder ein Spital verliehen, welche die Situation der Ärztinnen und Ärzte mit gezielten Massnahmen verbessert. Das Interdisziplinäre Notfallzentrum des Kantonsspitals Baden ist der erste Preisträger aus dem Kanton Aargau. Es setzte sich in der Ausmarchung des Verbands Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) gegen die Konkurrenz aus St. Gallen und Basel-Stadt durch.
«Das INZ ist in Sachen Weiter- und Fortbildung vorbildlich», wird VSAO-Präsident Angelo Barrile in einer Mitteilung zitiert. «Ich wünsche mir, dass sich weitere Kliniken von diesem Beispiel inspirieren lassen.» Nur so lasse sich eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung langfristig sichern.
Gemäss Schweizerischem Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) haben Assistenzärztinnen und -ärzte Anrecht auf vier Stunden strukturierte Weiterbildung pro Woche – zum Beispiel Referate oder Workshops zusätzlich zur täglichen «on the job»-Weiterbildung. Für Oberärztinnen und -ärzte sind laut SIWF mindestens zehn Tage Fortbildung pro Jahr zu absolvieren.
«In der Realität werden diese Anforderungen leider von vielen Spitälern und Kliniken nicht erfüllt», schreibt der Dachverband VSAO. Die letzte Umfrage unter den Mitgliedern habe 2023 ergeben, dass nur gerade 21 Prozent der Assistenzärztinnen und -ärzte vier Stunden strukturierte Weiterbildung pro Woche erhalten. Bei den Oberärztinnen und -ärzten absolvierten 24 Prozent die zehn Tage Fortbildung pro Jahr.
Besonders schwierig sei die Situation oft auf Notfallstationen, da teilweise kaum Weiterbildung angeboten werde oder aufgrund der Schichten nicht teilgenommen werden könne. Vor diesem Hintergrund seien die Angebote des INZ in Baden herausragend, schreibt der Dachverband.(az)