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Trotz erneuter Rekordzahlen: KSB schliesst 2024 mit einem Defizit ab

Das Kantonsspital Baden (KSB) hat im Jahr 2024 trotz einer Rekordzahl an behandelten Patienten zum ersten Mal einen Unternehmensverlust verzeichnet. Das Minus beläuft sich auf rund 9 Millionen Franken.

Die Bilanz zum Geschäftsjahr 2024 ist für das KSB gespalten: Wie es in einer Mitteilung heisst, verzeichnete man mit 22’922 stationär behandelten Patienten einen historischen Höchstwert und konnte den Umsatz um über 30 Millionen Franken auf fast 500 Millionen Franken steigern.

Auf der anderen Seite blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angespannt. Die Ebitda-Marge von 10 Prozent, die der Kanton vorgibt, wurde mit lediglich 3,1 Prozent deutlich verfehlt. Bei der Ebitda-Marge handelt es sich um das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen.

Die Zahlen belegen die hohe Nachfrage nach den medizinischen Leistungen des KSB. So lag der Anteil von zusatzversicherten Patienten bei 22,4 Prozent, und die Weiterempfehlungsrate erreichte beeindruckende 95 Prozent. Auch die OP-Säle waren stark ausgelastet: Über 12’000 chirurgische Eingriffe wurden vorgenommen, ein Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. «Leistungsmässig hat das KSB-Team im letzten Betriebsjahr im alten Gebäude Grossartiges geleistet», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter.

Trotzdem bleibt die finanzielle Situation herausfordernd. Die Kostensteigerungen im Personal- und Sachaufwand sowie Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Personal konnten nicht kompensiert werden. Besonders im ambulanten Bereich bleibe die Vergütung problematisch: «Der nach wie vor viel zu tiefe Taxpunktwert ist mit ein Grund für das negative Jahresergebnis», erklärt Schmitter.

Neue Infrastruktur als Hoffnungsträger

Das Defizit komme allerdings nicht überraschend und war im Budget 2024 eingeplant. Vor allem die Inbetriebnahme des Neubaus sei sowohl organisatorisch als auch finanziell «ein gewaltiger Kraftakt» gewesen. Trotzdem blickt Schmitter optimistisch in die Zukunft: «Unser Businessplan sieht vor, dass wir uns in den kommenden Jahren schrittweise in die Gewinnzone zurückkämpfen.»

Dafür seien jedoch wirtschaftliche Anpassungen notwendig. Der Kanton Aargau fordert eine Ebitda-Marge von 10 Prozent, um die langfristige Eigenständigkeit des Spitals zu sichern. Sollte es gelingen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und kantonaler Ebene zu optimieren, sei das ein realistisches Ziel, heisst es in der Mitteilung.(zen)