Eskalationen verhindern: Die SBB-Transportpolizei trägt künftig Bodycams
«Die SBB-Transportpolizei strebt eine Einführung von Bodycams an», erklärt SBB-Mediensprecher Martin Meier auf Anfrage von CH Media. Damit bestätigt er einen entsprechenden Bericht von Radio SRF. vom Donnerstag. Die Bodycam könne «zu Beweiszwecken» zum Einsatz kommen, vor allem in «Situationen, welche zu eskalieren drohen» oder wenn das Gegenüber dies verlange.
Ab wann die Mitarbeitenden der SBB-Transportpolizei an Bahnhöfen und in Zügen mit Bodycams unterwegs sind, ist laut Meier noch offen. Auch die Frage, ob alle der über 200 Beamten eine Bodycam tragen werden, liess Meier unbeantwortet.
Die rechtlichen Grundlagen – etwa bezüglich Datenschutz – seien bei den zuständigen Behörden geklärt worden, man habe die nötigen Bewilligungen erhalten. Bis zur Einführung der Bodycams seien jedoch noch diverse interne Abklärungen nötig.
Pilotversuch bei der Bahnpolizei lief schon 2017
Seit Jahren ist die Bodycam bei der Transportpolizei ein Thema. 2017 hatte die SBB-Transportpolizei an einem Bodycam-Test der Stadtpolizei Zürich teilgenommen. Es habe sich bezüglich Schutzwirkung für die Polizistinnen und Polizisten wie auch als Mittel zur Beweissicherung bewährt, bilanzierte Meier damals.
Dies, obwohl die kleinen Kameras nicht unumstritten sind. Etwa der Verband Schweizerischer Polizeibeamter hatte sich in der Vergangenheit kritisch geäussert. Es sei nicht erwiesen, dass Bodycams tatsächlich zu weniger Gewalt gegen Polizeibeamten führe, argumentierte er. Grund für die Skepsis war auch eine Studie der Universität Cambridge. Demnach werden Beamte mit Bodycams 15 Prozent häufiger angegriffen als jene ohne. (aka)