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Für mehr Sicherheit: Die SBB-Transportpolizei trägt ab September Bodycams

Ab September setzt die Transportpolizei der SBB schweizweit Bodycams ein. Die kleinen Körperkameras sollen bei Konflikten deeskalierend wirken und so zur Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden im öffentlichen Verkehr beitragen.

Nachdem im Sommer 2022 bereis angekündigt wurde, dass die Transportpolizei der SBB künftig auf Bodycams setzen will, folgt nun die Umsetzung: Diesen September führt die Transportpolizei Bodycams für Polizistinnen und Polizisten ein, um die Sicherheit von Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden zu erhöhen, wie die SBB am Dienstag mitteilen. Jede Patrouille soll mit mindestens einer kleinen Körperkamera ausgestattet werden. Insgesamt werden 100 Bodycams beschafft.

«Der Einsatz dieser Technologie ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Ausrüstung der Polizistinnen und Polizisten im täglichen Präsenz- und Interventionsdienst», heisst es in der Mitteilung. Bodycams würden der Abschreckung von potenziellen Täterinnen und Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung dienen.

Dabei zeichnet die Bodycam nicht durchgehend auf, sondern wird einsatzbezogen durch die Polizistinnen und Polizisten der Transportpolizei ausgelöst, was für das Gegenüber deutlich erkennbar ist. Sofern es die Situation erlaubt, werde die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich angekündigt. Bei Aktivierung blinken die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Auch die zu kontrollierende Person kann die Aktivierung der Bodycam verlangen.

Wie steht es um den Datenschutz?

Die aufgezeichneten Videodaten werden auf Servern der SBB in der Schweiz gesichert. Zugriff auf diese Aufnahmen haben ausschliesslich spezialisierte Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken. Eine manuelle Bearbeitung oder Löschung der Aufnahmen ist nicht möglich. Sofern keine Editionsverfügung der Untersuchungsbehörde zur Herausgabe der Daten vorliegt, werden die Daten nach 100 Tagen automatisch gelöscht. Jede Löschung werde dokumentiert.

Die Transportpolizei steht mit über 200 Polizistinnen und Polizisten schweizweit auf Arealen des öffentlichen Verkehrs und in Zügen im Einsatz. Darüber hinaus sorgt sie jährlich bei über 500 Grossveranstaltungen und Sportanlässen (Stand 2023) für Sicherheit und Ordnung im Bahnumfeld. Die Sicherheit der Reisenden und Mitarbeitenden hat dabei oberste Priorität.

Regelmässige Kundenzufriedenheitsumfragen würden zeigen, dass das Sicherheitsempfinden im Bahnumfeld höher ist als im übrigen öffentlichen Raum. Die generelle Sicherheitslage in den Zügen und Bahnhöfen ist gesamtschweizerisch stabil. Gesellschaftliche Entwicklungen machen jedoch nicht Halt vor den Bahnhöfen und Zügen.

Viele SBB Mitarbeitende sind täglich im direkten Kundenkontakt. Die meisten Begegnungen sind positiv. Die SBB stellt jedoch fest, dass verbale Aggressionen und einzelne Vorfälle gegen Mitarbeitende sowie gegen Reisende gröber geworden sind. Solche gesellschaftlichen Entwicklungen machen auch der SBB Sorgen, denn jede Aggression ist eine zu viel. Die SBB bringt jede Tätlichkeit gegenüber ihren Mitarbeitenden konsequent zur Anzeige, denn es handelt sich dabei um ein Offizialdelikt. n n Neben der Einführung von Bodycams hat die SBB in diesem Jahr zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen: Darunter verstärkte Präsenz der Transportpolizei und Transsicura auf Zügen, ergänzend zur bereits bestehenden Zweierbegleitung von Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleitern bei gewissen Zügen zu kritischen Zeiten. Zudem gibt es vertiefte Schulungen im Bereich Deeskalation für Mitarbeitende. Weitere Präventionsmassnahmen sind in Prüfung.