Lokführerstreik in Deutschland läuft – SBB empfiehlt, Reisen zu verschieben
Seit Mittwochmorgen um 2 Uhr läuft nun auch im Personenverkehr der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Im Güterverkehr ging der Streik bereits am Dienstagabend los. Seither läuft ein stark eingeschränkter Notfahrplan. Bis zuletzt hatten die Deutsche Bahn und Transdev, ein Unternehmen, das unter anderem Regionalbahnen betreibt, versucht, den Ausstand juristisch zu verhindern. Das Landesarbeitsgericht Hessen wies den Antrag auf einstweilige Verfügung am Dienstagabend in zweiter Instanz endgültig ab.
Der Streik in Deutschland wird auch zu vielen Ausfällen im grenzüberschreitenden Personenverkehr (inklusive Nachtzüge) führen. Wie die SBB am Dienstagabend mitteilten, sollen ausfallende Verbindungen auf Schweizer Streckenabschnitten ersetzt werden. Es wird zudem empfohlen, Reisen nach oder durch Deutschland auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Dank einer Sonderkulanz der Deutschen Bahn besteht die Möglichkeit, gekaufte Tickets auch früher oder später zu nutzen.
Im Tarifstreit hat die GDL bereits zweimal zu Warnstreiks aufgerufen, die im Personenverkehr maximal 24 Stunden dauerten. Beim Tarifstreit fordert die GDL zum einen höheren Löhne. Ebenso geht es dabei aber um eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Diese Forderung hält die Bahn jedoch für unerfüllbar.
Der jetzige Streik soll noch bis Freitag, 18 Uhr, andauern. (kam)