Nach Wahldebakel: Balthasar Glättli tritt als Präsident der Grünen zurück
Die Grüne Partei ist die grosse Verliererin der Wahlen. Nach happigen Verlusten im Nationalrat, ist seit vergangenem Sonntag und der Abwahl von Lisa Mazzone (GE) auch klar, dass die Partei im Ständerat nicht mehr Gruppenstärke erreicht. Nun zieht Präsident Balthasar Glättli Konsequenzen. In einer Mitteilung bestätigt er, dass er sich nicht erneut zur Wiederwahl stellt.
«Das Gesicht dieses Misserfolgs ist meines. Diesen Misserfolg müssen wir aber hinter uns lassen. Neu aufbrechen. Das können wir mit neuen Gesichtern», sagt Glättli. Den Entscheid habe er bereits direkt nach dem Wahltag gefasst, so Glättli. Eigentlich wollte er ihn aber erst nach der Bundesratsratswahl im Dezember bekanntgegeben.
Glättli war seit 2020 Präsident der Grünen. Der Zürcher Nationalrat war bereits zuvor Fraktionspräsident. «Es gibt die Verantwortung, im richtigen Moment einen Schritt zurück zu machen. Neuen Kräften eine Chance zu geben», lässt sich Glättli in einer Mitteilung der Grünen zitieren.
Nachfolge wird im kommenden April gewählt
Wer die Nachfolge von Glättli antritt, entscheidet sich am 6. April 2024. Dann finden die Präsidiumswahlen statt. Der Rückzug von Glättli kommt nicht überraschend. Bereits am Wahltag selbst hatte er seinen Rückzug nicht ausgeschlossen. Zudem mehrten sich die Stimmen innerhalb der Partei, die sich einen Wechsel an der Spitze wünschten.
Die Bundeshausfraktion habe er bereits eine Woche nach den Wahlen über seinen Rücktritt informiert, schreibt Glättli. Just an jenem Tag also, als die Grünen entschieden haben, eine Bundesratskandidatur zu lancieren, um einen Sitz der FDP anzugreifen
In einer persönlichen Mitteilung vom Dienstag spart Glättli nicht mit Eigenlob. So hätten die Grünen «trotz viel politischem Gegenwind diesen Herbst das zweitbeste Resultat in der Geschichte» gemacht und er selbst sei der «bestgewählte grüne Nationalrat aus Zürich». Er gibt aber zu, dass «wir unser hohes Ziel verfehlt» haben.
Bis das neue Präsidium das Amt antrete, wolle er «nochmals einen Schlussspurt hinlegen: Damit wir alle zusammen die Schweiz grün bewegen können», so Glättli. (mg)