Bau der Wiggertalstrasse: Pro Velo Region Zofingen fordert zusätzliche flankierende Massnahmen
Der Regionalverband Pro Velo Region Zofingen (PVRZO) äussert sich in einer Stellungnahme zur geplanten Wiggertalstrasse in Rothrist. Der Verband begrüsst den Bau der Umfahrungsstrasse – mit einigen Vorbehalten.
«Die Wiggertalstrasse benötigt erneut eine grosse Fläche Kulturland und sie dürfte zu Mehrverkehr führen. Aus unserer Sicht können diese Nachteile in Kauf genommen werden, wenn der Durchgangsverkehr konsequent aus dem Dorf Rothrist verbannt wird», heisst es in der Stellungnahme von Pro Velo Region Zofingen. Für die Gemeinde biete sich mit dem Projekt eine grosse Chance, den verkehrsorientierten Strassenraum zu einem attraktiven Lebensraum für alle aufzuwerten. Dazu seien die flankierenden Massnahmen jedoch konsequent auf den Binnen-, Fuss- und Veloverkehr auszurichten. Das sei aktuell nicht der Fall. «Die nun vorliegende Planung geht leider wieder in Richtung einer verkehrsorientierten Strasse durch das Dorf und ist gegenüber den ursprünglich geplanten flankierenden Massnahmen aus Sicht von Pro Velo Region Zofingen ein Rückschritt», teilt der Regionalverband mit.
Es sei auch fraglich, ob damit tatsächlich der gesamte Durchgangsverkehr auf die neue Wiggertalstrasse umgeleitet werde und die hohen Kosten von über 22 Millionen Franken für die flankierenden Massnahmen gerechtfertigt seien. Die Schliessung des Rössliwegs für den Durchgangsverkehr sei zwingend notwendig, um das Dorf von möglichst viel Autoverkehr zu entlasten. Die Umgestaltung des Rössliknotens begrüsst der Regionalverband.
Flankierende Massnahmen ausbauen
In Konsequenz zur Stärkung der flankierenden Massnahmen fordert Pro Velo vom Rössliplatz bis Grüthgässli durchgehend eine Tempo 30-Zone und möglichst durchgehend eine Kernfahrbahn mit Radstreifen von 1,5 bis 1,8 Meter, ohne Mittelleitlinie. Zudem sei eine zusätzliche flankierende Massnahme zwischen dem Anschluss K235 (Bernstrasse) bis Knoten Wiggerbrücke notwendig. «Für die Velofahrenden in Rothrist ist eine sichere und attraktive Anbindung Richtung Oftringen von Bedeutung. Der heutige Radstreifen mit 1,25 Meter Breite, direkt auf der Wiggertalstrasse, genügt den Anforderungen an eine sichere und attraktive Veloverbindung absolut nicht», heisst es in der Stellungnahme weiter.
In Anbetracht der hohen Investitionen erachte es Pro Velo als verhältnismässig, auf diesem Streckenstück beidseitig kombinierte Rad- und Gehwege zu realisieren, die ab Wiggerbrücke bis zum Knoten Rössliplatz weiterzuführen seien. «Zumal das heutige Trottoir nur wenig begangen ist.»