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«Bei diesen Rechnungen verstehe ich nur noch Bahnhof»

Zum Artikel «Im Notfall sehr, sehr schmutzig». Ausgabe vom 20. Oktober.

Im Tagblatt vom 5. September war auf Seite 1 im Kommentar von Patrik Müller von einem Ölverbrauch des Notkraftwerks in Birr von 560 Litern pro Sekunde die Rede. Auf eine Mail von mir zeigte er sich auch irritiert von der Zahl. Er habe sie aus einem Artikel der «NZZ» vom 3. September entnommen, darin ist pro Turbine von 70 Litern Verbrauch pro Sekunde die Rede. Bei 8 Turbinen sind das die 560 l/Sek. Pro Stunde wären das zirka 80 Sattelschlepper à 25000 Liter.

Im Tagblatt vom 20. Oktober ist alles viel besser, Jürg Hornisberger von Tamoil hat eine neue Rechnung erstellt. Die Rede ist von 70000 Litern Öl bei Volllast für einen Tag. Das entspreche, laut seiner Aussage, 800 mittleren Einfamilienhäusern für ein ganzes Jahr. Man rechne: 70000 Liter für 800 Häuser entspricht 87,5 Liter Öl pro Haus – und das für ein ganzes Jahr! Wo kann ich so eine Heizung beziehen? Nicht nur ich, auch viele Leser wären sicher interessiert!

Jetzt wird die Rechnung aber noch interessanter. Unter Volllast wird jeden Tag ein Güterzug mit 20 Zisternenwagen benötigt. Bei 70000 Litern Verbrauch pro Tag fasst jeder Zisternenwagen unglaubliche 3500 Liter. Oh, Wahnsinn.

Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie ist zuversichtlich, dass mit den getroffenen Massnahmen das Kraftwerk 330 Stunden unter Volllast laufen kann.

Sorry, ich verstehe nur noch Bahnhof. Kann da jemand Klarheit schaffen, bevor das Eisenbahnnetz oder die Autobahn zwischen Basel und Birr zusammenbricht?

Wünsche allen eine warme Stube diesen Winter.

Hansruedi Schärer, Safenwil