«Wir haben die Messlatte für andere hoch gelegt» – so zufrieden zeigt sich der OK-Boss des Kantonalschützenfests
Am Sonntagabend kurz nach 18 Uhr knallte beim Benzenschwiler Festzentrum der letzte Schuss in den lauen Sommerabend. Nach zehn Schiesstagen seit dem 23. Juni war das 31. Aargauer Kantonalschützenfest offiziell Geschichte. Für OK-Präsident Beat Brun ein Moment der Erleichterung. «Yippie! ich habe einfach Freude», sei ihm durch den Kopf gegangen.
Exakt 8246 Gewehr- und Pistolenschützen und -schützinnen aus der ganzen Schweiz liessen es sich nicht nehmen, im Bezirk Muri um die Titel zu schiessen. Das ist mehr, als Brun und das OK gerechnet hatten. Sie waren von einer Zahl zwischen 6000 und 7000 Teilnehmenden ausgegangen.
Am Montagvormittag ist der Abbau des grossen Festareals in Benzenschwil schon in vollem Gang. Er sollte bis Ende Woche fertig sein. Grosse Gerätschaften sind im Einsatz, und viele Helfende, unterstützt durch den Zivilschutz, packen tatkräftig mit an. OK-Boss Beat Brun nimmt sich zwischendurch kurz Zeit, um mit der AZ auf das Kantonalschützenfest zurückzublicken.
«Wir wollten bewusst den Festcharakter betonen»
Er fühle sich aktuell gerade ähnlich wie jemand, der jahrelang eine einmonatige Australienreise geplant hat und sie dann hinter sich gebracht hat. «Man weiss im Vorfeld, dass es eine strenge Zeit wird, die aber begrenzt ist. Nun bin ich quasi am Flughafen in Australien und warte auf den Rückflug», vergleicht er bildlich. Das Kantonalschützenfest sei eine tolle Zeit gewesen, aber es sei auch Zeit, dass sie fertig ist.
Rund fünf Jahre steckten die Oberfreiämter in die Vorbereitung des 31. Aargauer Kantonalschützenfests, teilweise auch unter den Einflüssen der Coronapandemie. Es hat sich gelohnt, wie die Reaktionen zeigen, die Beat Brun und sein Team von Beteiligten erhielten. «In einem Mail hiess es zum Beispiel, dass wir die Messlatte für andere Kantonale und sogar das Eidgenössische recht hoch gelegt haben», sagt Brun stolz.
Die Oberfreiämter hatten in Benzenschwil ein grosses Festzentrum auf die Beine gestellt. «Wir wollten bewusst den Festcharakter betonen, dieser darf nicht vernachlässigt werden. Die festliche Stimmung trug dazu bei, dass die Schützinnen und Schützen abends länger sitzen blieben», schildert Brun schmunzelnd.
Rund 3000 Personen standen als Helfer oder Helferin im Einsatz
Er streicht die enorme Zahl von rund 3000 helfenden Personen hervor und betont, dass auch die zehn weiteren Aussenschiessstände in der Region einen wichtigen Teil zum Gelingen des Schützenfests beigetragen hätten. «Das Freiamt hat einmal mehr gezeigt, dass wir leistungsstark sind», so Brun.
Grund zur Freude gab ihm auch, dass das Fest praktisch unfallfrei über die Bühne gehen konnte, «was auch das Verdienst des Kontrollpersonals an den Schiessplätzen ist». Einziger nennenswerter Zwischenfall war ein Sturz beim Verlassen des Rottenschwiler Schützenhauses vom ältesten Teilnehmer überhaupt, einem 99-jährigen Basler Gewehrschützen. Ihm geht es mittlerweile aber wieder gut.
Rückblickend ist Brun sehr zufrieden. Als persönliche Höhepunkte bezeichnet er den Tag der Jugend, den offiziellen Festakt und die Finaltage, wo trotz heissem Wetter auf hohem Niveau geschossen worden war.