Häufung von Diebstählen aus Autos – unverschlossene Türen erleichtern Diebe den Beutezug
Am Wochenende gingen bei der Kantonspolizei im ganzen Kanton Meldungen von Diebstählen aus Autos ein. Im ersten Fall liess sich eine junge Frau am späten Sonntagabend von ihrer Kollegin nach Hause fahren, als sie eine böse Überraschung erlebte. Beim Eintreffen am Wohnort in Brugg sahen sie, wie ein Unbekannter dabei war, das parkierte Auto der jungen Frau zu durchsuchen. Der Dieb konnte flüchten. Die Betroffene musste erkennen, dass aus der Handtasche Bargeld fehlte, die sich im unverschlossenen Wagen befunden hatte. Die beiden Frauen folgten dem Unbekannten und stellten ihn zur Rede. Er gab ihnen das Geld zurück und verschwand.
Im Zuge der eingeleiteten Fahndung sichtete eine Patrouille der Regionalpolizei Brugg bei der örtlichen Asylbewerberunterkunft einen Mann, auf den das gemeldete Signalement zutraf. Der 24-jährige Algerier wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen.
Weitere Fälle im ganzen Kanton
Ebenfalls leichtes Spiel hatten Diebe in der Nacht auf Samstag bei einem parkierten Auto, das in Meisterschwanden vor einem Einfamilienhaus parkiert war. Weil es unverschlossen war und darin noch ein Portemonnaie lag, fielen den Unbekannten 200 Franken in die Hände. Ebenso unverschlossen war der Wagen beim Nachbarhaus. Der Dieb ging dabei aber leer aus. Die Handtasche, die im Wagen lagen, enthielt kein Geld.
Auch in Baden trieben Diebe ihr Unwesen. In der Nacht auf Sonntag durchsuchten Unbekannte ein parkiertes Auto. Daraus entwendeten sie eine Sonnenbrille und Kosmetikartikel.
In Kaiseraugst fielen am Montag kurz nach Mitternacht drei Männer auf, die auf einem Parkplatz um Autos herumschlichen. Trotz sofortiger Fahndung konnten die Unbekannten nicht gefasst werden. Allerdings stiess die Polizei bei der Fahndung prompt auf ein Auto, das durchsucht worden war. Es fehlten Jetons für eine Waschanlage sowie etwas Münzgeld.
Die Bewohner eines Einfamilienhauses in Nussbaumen mussten am Montagmorgen feststellen, dass sie in der Nacht ungebetenen Besuch hatten. So hatten Unbekannte den Wintergarten und das vor dem Haus parkierte Auto durchsucht. An der gleichen Strasse wurde zudem ein weiteres, ebenso unverschlossenes Auto nach Wertsachen abgesucht. Beute machte die Täterschaft in beiden Fällen nicht. Vermutlich auf das Konto der gleichen Täterschaft geht zudem ein aufgebrochenes Auto im benachbarten Rieden.
Keine Wertsachen im Auto lassen – Türen verschliessen
Seit einiger Zeit verzeichnet die Kantonspolizei Aargau eine Häufung solcher Delikte. Am Werk sind Diebe, die durch Wohnquartiere streifen und dabei parkierte Autos durchsuchen. Besonders dreiste Täter scheuen zuweilen nicht davor zurück, in Häuser zu schleichen, während die Bewohner schlafen.
An der Medienkonferenz zur Sicherheitslage im Aargau Anfang Jahr hatten die anwesenden Experten bereits 2022 eine Häufung von solchen Delikten festgestellt. Vor allem entlang der A1 hätte das Phänomen zugenommen. Die Täter seien oft Flüchtlinge aus den Maghreb-Staaten (Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara), insbesondere aus Algerien. Es gebe aber auch lokale Tätergruppen, besonders Leute aus dem Drogenmilieu.
Nach polizeilichen Erkenntnissen verwenden solche Gelegenheitsdiebe selten Werkzeug, sondern nutzen unverschlossene Türen von Autos und Häusern. Finden sie darin noch Wertsachen, hat sich der geringe Aufwand gelohnt. Einmal mehr mahnt die Kantonspolizei Aargau dazu, niemals Wertsachen im Auto zu lassen und Türen konsequent zu verschliessen. (cam)