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89’400 Geburten in der Schweiz – so viele wie seit 1972 nicht mehr

Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ist im Jahr 2021 um 0,8 Prozent auf über 8,7 Millionen Personen gewachsen. Vor allem die Geburten legten stark zu.

Per Ende 2021 lebten in der Schweiz 8’736’500 Personen. Das sind 66’200 Personen mehr als noch Ende 2020. Mit 0,8 Prozent fiel die Bevölkerungszunahme damit etwas stärker aus als in den vergangenen drei Jahren, als sie zum jeweils 0,7 Prozent wuchs. Das zeigen die am Dienstag veröffentlichten provisorischen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS).

Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten die Geburten: Im vergangenen Jahr kamen in der Schweiz 89’400 Babys zur Welt – so viele wie seit 1972 nicht mehr. Das sind 4,1 Prozent mehr als 2020. Die Zunahme ist die höchste seit 1988, wie es weiter heisst. Bis auf Nid- und Obwalden verzeichneten alle Kantone einen Geburtenanstieg. Die meisten Kinder kamen zwischen Januar bis April sowie August bis Dezember zur Welt.

Wieder mehr Babys als Verstorbene

Allerdings ist auch die Anzahl Todesfälle nach wie vor hoch. Zwar sei die Lage besser gewesen als noch 2020, dennoch war die Anzahl Todesfälle mit 71’100 «noch immer deutlich höher als 2019». Damals starben 3300 Menschen weniger. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Todesfälle um 5100 zurück. Eine Zunahme der Todesfälle gab es lediglich in den Kantonen Luzern, Schwyz, Graubünden, Thurgau, Uri, Zug und Nidwalden. Die Lebenserwartung bei Geburt stieg für Männer von 81,1 auf 81,7 Jahre, diejenige der Frauen von 85,2 auf 85,7 Jahre.

Unter dem Strich stieg der Geburtenüberschuss nach dem Rückgang im Jahr 2020 wieder auf 18’300 Personen an. Damit bewegt er sich wieder ungefähr auf dem Niveau von 2019 (18’400). In den Kantonen Schaffhausen, Graubünden, Glarus, Jura und Tessin starben jedoch mehr Menschen als Kinder geboren wurden. Ausserdem wanderten 165’600 Personen in die Schweiz ein, 114’600 verliessen das Land. Insgesamt ging der Wanderungssaldo von 53’800 auf 51’000 Personen zurück.

Lang verheiratete Paare trennen sich vermehrt

Ausserdem zeigte sich die Bevölkerung wieder heirats- und scheidungswilliger: Insgesamt wurden 36’200 Ehen geschlossen, 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Scheidungen stieg um 5,1 Prozent auf 17’000. Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung habe sich von 15,6 auf 15,7 Jahre erhöht. Dies deute darauf hin, dass sich mehr lang verheiratete Paare scheiden liessen, heisst es weiter. Das BFS schätzt, dass zwei von fünf Ehen irgendwann geschieden werden. (abi)