Betrügerin im Lamborghini-Prozess verurteilt – doch das Auto bleibt verschwunden
Vor rund einem Jahr mietete eine 42-Jährige bei einem Händler in Spreitenbach einen gelben Lamborghini-Sportwagen. Eigentlich hätte sie den Boliden nach zwei Tagen wieder zurückbringen sollen, doch sie taucht nicht mehr auf. Der Lamborghini ist bereits unterwegs nach Osteuropa und bleibt bis heute verschwunden.
Die 42-jährige Serbin hingegen musste sich am Donnerstag in Zofingen vor Gericht verantworten, wie ArgoviaToday berichtet. Sie wurde gefasst, als sie die Betrugsmasche noch einmal – diesmal bei einem anderen Händler – durchziehen wollte.
Das Gericht verurteilte die Frau schliesslich wegen Betrug zu einer teilbedingten Haftstrafe von 33 Monaten und einem Landesverweis von zehn Jahren. Weil sie aber schon seit 13 Monaten im Gefängnis sitzt, muss sie nur noch zwei weitere Monate absitzen.
Händler bleibt auf Kosten sitzen
Doch das Auto bleibt verschwunden. Eine finanzielle Misere für Händler Raffaele Colacino, Inhaber von Colacino Automobile: «Es war keine einfache Zeit. Wir hatten ein Auto weniger und mussten ein neues holen, um das gestohlene zu ersetzen. Es war sehr viel Geld im Spiel.» Der Schaden beläuft sich auf rund 250’000 Franken.
Und weil das Gericht die Beschuldigte nicht wegen Diebstahl, sondern wegen Betrug verurteilt, zahlt die Versicherung den finanziellen Schaden nicht. «Das ist ein schwerer Schlag für uns», sagt Raffaele Colacino gegenüber ArgoviaToday. Er überlege deshalb, das Urteil ans Obergericht weiterzuziehen. Nur so hätte er eine Chance, dass ihm die Versicherung den Lamborghini doch noch bezahlt.