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Je rarer die Fachpersonen, desto höher ihr Wert

Für die Beschulung von Kindern mit Förderbedarf braucht es in erster Linie mehr Fachpersonal, nicht mehr Sonderschulplätze. Die pädagogischen Berufe müssen wieder attraktiver werden.

Die Aargauer GLP fordert mehr Sonderschulplätze, damit alle Kinder ihrem Bedarf entsprechend unterrichtet werden und die Regelschule entlastet wird. Die integrative Schule sei gescheitert,sagt die FDP, Kinder mit Förderbedarf seien wieder separiert zu unterrichten.

Doch damit verhält es sich wie mit den Spitalbetten während der Pandemie: Zusätzliche Sonderschulplätze und Spezialklassen bringen nichts, wenn das nötige Fachpersonal für deren «Betrieb» nicht vorhanden ist. Doch an Heilpädagoginnen fehlt es mindestens so stark wie an Lehrpersonen. Es liegt vor allem am Fachpersonenmangel, dass die Volksschule die integrative Schule nicht überall richtig umsetzen kann.

Keine Option darf sein, die Anforderungen an Lehrerinnen und Heilpädagogen zu senken und damit die Qualität der Bildung, ob in Regel- oder Sonderschule, zu gefährden. Stattdessen müssen wieder mehr Menschen dazu gebracht werden, einen anspruchsvollen pädagogischen Beruf zu ergreifen und die nötige Zeit in die Ausbildung zu investieren.

In der Privatwirtschaft richten sich die Löhne nach dem Bedarf. Das sollte auch für die Schulen gelten. Je rarer die Lehrpersonen und Heilpädagoginnen sind, desto höher ist eigentlich ihr Wert. Der Aargau hat zwar erst kürzlich das Lohnsystem für die Volksschule angepasst. Offensichtlich reicht das nicht. Die Berufswelt wandelt sich, Karrieremöglichkeiten und Flexibilität sind heute wichtig. Auch daran muss sich die Schule anpassen.