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Neue Kanti-Standorte in Windisch und Lenzburg: Millionen-Kredite für die weitere Planung

Die Aargauer Mittelschulen laufen schon seit Jahren am Anschlag. Die Bildungskommission des Grossen Rats stimmt den zwei neuen Kanti-Standorten in Lenzburg und Windisch zu und genehmigt die entsprechenden Verpflichtungskredite. Im Herbst entscheidet der Grosse Rat.

Das Aargauer Mittelschulsystem läuft am Limit – und das ist sogar noch untertrieben. Wie das Bildungsdepartement auf der Website schreibt, werden die Schulen mit den beiden Standorten in Aarau sowie jeweils einem Standort in Baden, Wettingen, Wohlen und Zofingen an der Kapazitätsgrenze geführt. Die durchschnittliche Auslastung beträgt 114 Prozent. Neben den rund 6000 Mittelschülerinnen und Mittelschülern im Aargau besuchen weitere 630 Jugendliche aus dem Fricktal Gymnasien in den beiden Basel.

Ab dem nächsten Schuljahr nimmt das Baselbiet aber keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aus dem Aargau auf. Der Handlungsbedarf wurde von der Politik erkannt.Längst klar ist, dass das Fricktal ab dem Schuljahr 2029/30 eine eigene Kanti erhält. Im März beschloss der Grosse Rat,dass mit Lenzburg und Windisch gleich zwei neue Mittelschulen im Aargau gebaut werden sollen.In einer ersten Lesung stimmte der Rat einstimmig einer entsprechenden Revision des Schulgesetzes zu. Gleichzeitig sollen auch die Kantonsschule in Wohlen und die alte Kanti Aarau ausgebaut werden.

Unterdessen sind weitere Details zu den geplanten Standorten in Lenzburg und Windisch bekannt. Die Grossratskommission für Bildung, Kultur und Sport (BKS) hat nun zum zweiten Mal über das neue Schulgesetz beraten und diesem zugestimmt, wie Kommissionspräsident Titus Meier (FDP) mitteilt.

Titus Meier, FDP-Grossrat und Präsident der Kommission für Bildung, Kultur und Sport.
Bild: Alex Spichale

Einige Kommissionsmitglieder seien der Meinung, dass man die Eröffnung der beiden Kantonsschulen staffeln solle. Die erste soll 2035 den Betrieb aufnehmen, die zweite erst fünf Jahre später und nur, wenn der Bedarf noch bestehe. Andere Kommissionsmitglieder wünschten sich laut Meier jedoch explizit ein paralleles Vorgehen, da der Raumbedarf an den Schulen derart gross und dringend sei. Für sie sei die Eröffnung des zweiten Standorts im Schuljahr 2040/41 zu spät.

So teuer wird die Planung der Kanti-Standorte

Zudem wurde in der Kommission über die vom Regierungsrat beantragten Verpflichtungskredite diskutiert. Sie sind für die Vorbereitungen des Nutzungsplanverfahrens, den Architekturwettbewerb, die vorgezogene Projektierung und eine Projektstelle geplant. Für die Kanti in Lenzburg wird mit einem Kredit von 3,44 Millionen Franken zuzüglich jährlicher Baurechtszinsen von brutto 320’000 Franken gerechnet. Für Windisch beträgt der Kredit 22,2 Millionen Franken. Hier sind aber die Kosten für den Landerwerb von maximal 18,6 Millionen Franken enthalten.

Laut Titus Meier habe es in der Kommission einen Antrag auf Ablehnung der beiden Kredite gegeben. Hintergrund: «Anstelle des geplanten Vorgehens solle für die Planung und Realisierung ein Gesamtleistungswettbewerb mit Totalunternehmerausschreibung geprüft werden. Der Antrag wird damit begründet, dass das Vorgehen über einen Architekturwettbewerb teuer sei und zudem auch länger daure», schreibt der Kommissionspräsident in seiner Mitteilung. Eine Mehrheit der Kommissionsmitglieder unterstützte jedoch die Argumentation des Regierungsrates und habe den Antrag abgelehnt.

Voraussichtlich schon im September wird der Grosse Rat über die Verpflichtungskredite befinden.