Der BMI wird vom Thron gestossen: Diese Berechnung soll die bessere Alternative sein
Der Body-Mass-Index – kurz BMI – dient zur Abschätzung des Körperfettanteils. Für die Berechnung des BMI wird das Körpergewicht in ein Verhältnis zur Körpergrösse gesetzt. Er ist zwar einer der am häufigsten verwendeten Gesundheitsindikatoren, wird aber auch genauso häufig kritisiert. Nun soll der Body-Mass-Index von seinem Thron gestossen werden, denn der sogenannte Body Roundness Index (BRI) wird immer beliebter.
In Kritik gerät der BMI vor allem wegen seiner Einstufung von Menschen unter anderem auch in die Kategorien übergewichtig, fettleibig oder extrem fettleibig. So soll der BMI nicht viel über die Gesundheit eines Menschen aussagen.
«Ja, ich habe einen BMI von 30, ich gelte als übergewichtig»
Während den olympischen Spielen kritisierte die amerikanische Rugbyspielerin Ilona Maher den BMI: «Ja, ich habe einen BMI von 30, ich gelte als übergewichtig, aber wer von euch geht an die olympischen Spiele?» so die 28-Jährige auf Instagram.
ine weitere grosse Kritik kommt von übergewichtigen und People of Colour. So wies die National Library of Medicine darauf hin, dass die Formel des BMI vor fast 200 Jahren entwickelt wurde und ausschliesslich auf Daten von (weissen) Männern beruhte und nie für medizinische Untersuchungen gedacht war.
Daraufhin warnte im letzten Jahr die American Medical Association (AMA) vor der Unzulässigkeit des BMI. So würde der Indikator ethnische Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht und Gendervielfalt nicht berücksichtigen. Er könne nicht zwischen Personen unterscheiden, die viel Muskelmasse haben, und solchen, die an den falschen Stellen Fett haben.
Arnold Schwarzenegger wäre laut BMI übergewichtig
Die New York Times machte dazu ein Beispiel mit Arnold Schwarzenegger: «Aufgrund seines BMI wäre Arnold Schwarzenegger, als er noch Bodybuilder war, als fettleibig eingestuft worden und hätte abnehmen müssen», sagte Dr. Wajahat Mehal, Leiter des Programms für Stoffwechselgesundheit und Gewichtsverlust an der Yale University gegenüber der Zeitung. «Aber wenn man seine Taille gemessen hat, sieht man: ‹Oh, sie beträgt 32 Zoll.›» Umgerechnet rund 81 Zentimeter.
Mit diesen Fakten gewinnt nun ein neuer Gesundheitsindikator an Beliebtheit: der Body Roundness Index. Der BRI ist ein Mass dafür, wie «rund» man ist. Dabei wird eine Formel verwendet, die Körpergrösse und Taillenumfang berücksichtigt, nicht aber das Gewicht. Die Formel sieht etwa so aus: 364,2 − 365,5 × √(1 − [Taillenumfang in Zentimetern / 2π] 2 / [0,5 × Körpergrösse in Zentimetern] 2 ).
Dabei soll die mögliche Fettleibigkeit eines Menschen besser eingeschätzt werden können. Einige neue Studien des JAMA Networks zeigen, dass der BRI auch vielversprechende Angaben bezüglich der Sterblichkeit geben könnte.
Die BRI-Skala liegt zwischen 1 und 15. Laut der New York Times erreichen die meisten dabei einen Wert zwischen 1 und 10. Menschen mit einem BRI-Wert von 6,9 und höher hatten das höchste Risiko, an Krebs, Herzkrankheiten und anderen Erkrankungen zu sterben. Online gibt es einige Rechner, um den BRI zu berechnen. (watson.ch)