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«Gegen die Gewalt der Natur sind wir machtlos»: Das Outdoor Selection Festival wird auf 2025 verschoben

51 Stunden nonstop elektronische Musik wären am kommenden Wochenende im Böztaler Ortsteil Effingen auf dem Programm gestanden. Doch der viele Regen macht den Organisatorinnen und Organisatoren einen Strich durch die Rechnung: Das Festival muss verschoben werden.

Das Gelände sieht aus, als wäre es unter eine Schlammlawine geraten. Beim Anblick der Fotos, die das Organisationsteam des Outdoor Selection Festivals in den sozialen Medien postet, überrascht nicht, was im Begleittext dazu verkündet wird: Das Festival, eigentlich für das kommende Wochenende auf der Talmatte im Böztaler Ortsteil Effingen geplant, kann nicht stattfinden.

«Schweren Herzens und mit tiefstem Bedauern müssen wir euch leider mitteilen, dass wir das Outdoor Selection Festival dieses Jahr nicht durchführen können», heisst es da. Grund seien die «katastrophalen Witterungsbedingungen der letzten Tage. Das ganze Feld versinkt im Wasser und damit auch alle Gerätschaften, wie auch das Aufbauteam selber».

Eigentlich wären von Freitagabend bis Sonntagabend 51 Stunden lang Nonstop-Auftritte mit elektronischer Musik vorgesehen gewesen und das auf einem «kreativen, träumerischen Festivalgelände – mitten in der Natur, umgeben von Wäldern», wie es auf der Website heisst. Bei vergangenen Ausgaben kamen jeweils mehrere Tausend Fans von elektronischer Musik zum Festival.

Sicherheit der Gäste nicht gewährleistet

Aber eben: «Es ist unmöglich, bei diesen Verhältnissen noch mit Fahrzeugen voranzukommen», schreiben die Organisatoren und Organisatorinnen. Die Sicherheit aller Gäste sei unter solchen Umständen leider nicht mehr gewährleistet. So wären wohl auch Krankenwagen auf dem schlammigen Untergrund kaum vorangekommen. Stattdessen haben sich die Organisatorinnen und Organisatoren entschieden, das Outdoor Selection Festival mit dem gesamten Line-up auf das Pfingstwochenende 2025 vom 6. bis 8. Juni zu verschieben.

Angesichts der Fotos, welche das Team in den sozialen Medien postet, ist der Entscheid nicht überraschend.
Bild: zvg

Die vergangenen Tage hatte das Team alle Kräfte und Möglichkeiten mobilisiert und war mit dem Aufbau trotz widriger Umstände ganz gut vorangekommen. «Die ganzen Umstände sind natürlich bitter für uns alle. Diese Entscheidung fällen zu müssen, fiel zwar schwer. Es gab heute aber gar keine andere Option mehr. Gegen die Gewalt der Natur sind wir einfach machtlos», schreibt das Team. «Wir haben bis zum letzten Moment durchgehalten, alles getan, und fest daran geglaubt, dass das Wetter bessert, doch die Aussichten haben sich leider eher verschlechtert.»

Aus den Zeilen des Organisationsteams ist die Enttäuschung über den Entscheid deutlich herauszulesen. «Wir fühlen uns im Moment gerade recht frustriert, enttäuscht, und wirklich sehr traurig. Monatelange Vorbereitungen und weit über 1000 Arbeitsstunden alleine in den letzten zwei Wochen waren umsonst», heisst es im Statement, verbunden mit einem Dank an die Helferinnen und Helfer für deren Einsatz.

Festival war bereits zu 80 Prozent ausverkauft

Besonders bitter: Das Festival war nach Angaben der Organisatorinnen und Organisatoren bereits zu 80 Prozent ausverkauft. Sogar letzte Woche seien noch fleissig Tickets gekauft worden, trotz des grausigen Wetters und unsicheren Prognosen. Gekaufte Tickets für das verschobene Festival behalten nun ihre Gültigkeit für das nächste Jahr. Stornierungen sind über das Ticketportal Eventfrog möglich.

In den sozialen Medien hagelt es Reaktionen – und es ist viel Verständnis und Unterstützung für das Team zu spüren: «Wir sind auch traurig, freue mich seit Wochen, aber wir sind selbstverständlich nächstes Jahr auch dabei», schreibt jemand. Das ist auch für das Outdoor-Selection-Team ein Lichtblick: «Auch wenn es uns allen in diesem Moment sehr schwerfällt – die Vorfreude und das Festivalerlebnis nächstes Jahr werden dafür noch intensiver und noch schöner.»