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Mutmassliches Mordkomplott gegen Lula: Polizei verhaftet fünf Verdächtige

Nach den Wahlen 2022 sollen Militärangehörige nach Polizeiangaben ein Attentat auf Lula geplant haben. Ziel sei es gewesen, die Machtübergabe an den Linkspolitiker zu verhindern.

In Brasilien hat die Polizei fünf Angehörige der Sicherheitskräfte wegen eines mutmasslichen Mordkomplotts gegen den gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva nach den Wahlen 2022 festgenommen. Sie sollen einen Staatsstreich geplant haben, um Lulas Amtsantritt zu verhindern, teilte die Polícia Federal mit. Der detaillierte Plan sah demnach die Ermordung Lulas sowie des gewählten Vizepräsidenten und eines Richters vom Obersten Gerichtshof vor. Warum die angeblichen Pläne nicht realisiert wurden, wurde nicht erläutert.

Bei den Verhafteten handelt es sich nach den offiziellen Angaben überwiegend um Angehörige einer Spezialeinheit des Militärs. Nach Medienberichten wurden vier Militärangehörige und ein Bundespolizist festgenommen. Einer der mutmasslichen Täter soll einem Bericht des Nachrichtenportals G1 zufolge der Regierung des damaligen rechten Präsidenten Jair Bolsonaro (2019-2022) angehört haben. Bolsonaro war in der Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober 2022 dem Linkspolitiker Lula unterlegen.

Mordplan «Grün-gelber Dolch»

Lulas Ermordung war laut einer Mitteilung der Polizei für den 15. Dezember 2022, zwei Wochen vor seinem Amtsantritt, geplant gewesen. Die Aktion sei von den Drahtziehern nach den Farben der brasilianischen Flagge «Punhal Verde e Amarelo», übersetzt «Grün-gelber Dolch», getauft worden. Es sei unter anderem erwogen worden, Lula zu vergiften, berichtete G1. Eine Gruppe von Militärs sollte demnach nach dem Mord ein Krisenkabinett einrichten.

Am 8. Januar 2023 hatten Anhänger des Ex-Militärs Bolsonaro, die den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen wollten, Kongress, Regierungssitz und Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Wegen seiner mutmasslichen Beteiligung an Umsturzplänen wird ebenfalls gegen Bolsonaro ermittelt.(dpa)