Der Christchindlimärt in Bremgarten ist eröffnet – und der Samichlaus empfängt seine Groupies
Kaum haben die zwei Schmutzli die Stube des Samichlaus auf dem Bremgarter Schellenhausplatz geöffnet, eilen die grossen und kleinen Bewunderer und Verehrerinnen herbei. Der Dreikäsehoch schaut ängstlich unter seiner Mütze hervor, als er das Schöggeli entgegennimmt. Die erwachsenen Besucherinnen sind mutiger und stehen in Groupie-Manier bereit für ihr Erinnerungsfoto mit dem Mann im roten Gewand. Einige Meter weiter wird das erste Magenbrot verkauft und der Duft von gebrannten Mandeln liegt in der Luft.
Der Bremgarter Christchindlimärt kann gar nicht schnell genug beginnen. Das Markt-OK steht am Donnerstagnachmittag bereits eine Viertelstunde vor der geplanten Eröffnung unter dem blauen Holzbogen auf dem Obertorplatz. «Bitte spielt noch ein Stück», fordert Sabina Glarner, Präsidentin des Vereins Christchindlimärt, die Alphorngruppe Freiamt auf.
Die Besuchenden verweilen trotz den kalten Temperaturen und geniessen die Klänge, bis sich die Vereins-Präsidentin wieder an die Anwesenden wendet und der Markt mit dem traditionellen Bandschnitt feierlich eröffnet wird.
Die Marktkirche hat für dieses Jahr das Motto «Friedenslicht am Horizont» gewählt und dazu könne jeder mit seinem inneren Licht beitragen. Glarner sagt: «Dieses Wochenende strahlen 1000 Lichter aus den Gassen in die Augen der Besucherinnen und Besucher und 100’000 Augen strahlen zurück.» Mit einem Schmunzeln fügt sie an, man solle mit dem Glühwein vorsichtig sein, damit man die Lichter nicht doppelt sehe.
Gesperrtes Trottoir soll Situation mit Bahn entschärfen
Am Christchindlimärt wird nicht nur für glänzende Augen gesorgt, auch die Sicherheit der Besuchenden wird ernst genommen. In diesem Jahr gibt es beim Bahnhof Obertor erstmals zwei Durchgänge, wo die Leute die Bahngleise überqueren können. Ausserdem ist das Trottoir neben dem Kuzeb vom Fussgängerstreifen bis zum Credit Suisse-Gebäude gesperrt.
Das Konzept habe am Herbstmarkt bereits ausprobiert, erklärt Marktchef Reto Lorenzi. «Wir wollten die Situation auf dem Trottoir entschärfen, weil dort die Bahn durchfährt.» Die Leute seien dort oft unaufmerksam. Auch auf der anderen Strassenseite werden die Besucherströme neu mit Gittern gleitet.
Der Stadtammann leistet eine Schicht am Glühweinstand
Spätestens wenn das Publikum durch den hohen blauen Holzbogen geht, wird es aber von der gewohnten festlichen Stimmung des Bremgarter Christchindlimärts empfangen.
Stadträtin Claudia Bamert erzählte eine Anekdote, wie ihr ein Zweitklässler schilderte, weshalb er sich jedes Jahr aufs Neue auf den Christchindlimärt freue. «Ganz Bremgarten riecht dann fein und es gibt überall Schlecksachen zu kaufen.» So habe es am Markt für alle Besucherinnen und Besucher etwas dabei und jeder finde hier sein Highlight, so Bamert. Rund 350 Stände sorgen für ein breites Angebot.
Der Eröffnungsakt auf dem Obertorplatz wurde von der Alphorngruppe Reusstal und der Trychlergruppe Rottenschwil begleitet. Die Vertretenden der Kirchgemeinden sprachen ausserdem den Marktsegen aus und wünschten «frohes feiern, posten und verkaufen».
Für das Gelingen des 28. Bremgarter Weihnachtsmarkts packen alle mit an. Der viertägige Anlass wird vom Verein Christchindlimärt organisiert, am Marktwochenende werden sie von zahlreichen Helferinnen und Helfern unterstützt.
Alleine für den Glühweinverkauf an den sieben offiziellen Ständen sind über 100 Freiwillige im Einsatz. Am Eröffnungsanlass engagiert sich hier Stadtammann Raymond Tellenbach persönlich und füllt die Sammlertassen auf. In diesem Jahr ist darauf der Riegelbau Heimhofer in Hermetschwil abgebildet.