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Die SBB haben den Standort für den Lösch- und Rettungszug im Kanton Aargau aufgegeben

Nach 18 Jahren war Schluss. Die häufigen Begegnungen mit dem Personal vom Lösch- und Rettungszug fehlen in der Region Brugg. Nun sagen die SBB, was der Hauptgrund für den Abzug aus dem Aargau ist.

Mit 800 Freiwilligen und 600 Rettungskräften führten die SBB am 14. August 2022 beim neugebauten Bözberg-Eisenbahntunnel die grosse Übung «Sissle 22» durch. Der ausgerückte Löschzug kam von Brugg. Die meisten Passagiere konnten den Zug, bei dem eine Batterie Feuer gefangen hatte, selbstständig verlassen und sich durch den neuen Dienst- und Rettungsstollen im alten Tunnel auf den Weg ans Tageslicht machen.

Im Vergleich zur vorausgegangenen Übung im Jahr 2020 waren die Koordination und Absprachen 2022 besser. Die Blaulichtorganisationen hätten ihre Lehren aus der ersten Übung gezogen, lautete damals das Fazit.

Nun ist genau dieser neu mit Fahrzeugen zugängliche Rettungsstollen im alten Bözberg-Eisenbahntunnel der Hauptgrund dafür, dass der Lösch- und Rettungszug der SBB nicht mehr in Brugg stationiert ist. Auf Nachfrage sagt SBB-Sprecher Moritz Weisskopf: «Von 2006 bis 2024 wurde in Brugg ein Interventionsstandort der SBB Infrastruktur betrieben.» Verschiedene Umstände hätten sich in den letzten Jahren geändert, wie eben der strassenseitig begehbare Rettungsstollen im Bözberg.

Mitarbeitende auf andere Standorte verteilt

Im Zuge einer Überprüfung aller 16 Interventionsstandorte in der Schweiz entschieden die SBB, den Standort Brugg aufzuheben. Für die Ereignisbewältigung wurden laut dem Sprecher die umliegenden Standorte Olten, Basel, Rotkreuz und Zürich beauftragt. «Insbesondere am Standort Olten wurde hierfür der Personalbestand erhöht», so Weisskopf. In Brugg arbeiteten total 18 Mitarbeitende, darunter Soldaten/Lokführer, Gruppenführer, Offiziere und eine Standortleitung, für den Interventionsstandort.

Die SBB präsentierten im Juli 2008 den neuen Lösch- und Rettungszug in Brugg.
Bild: Walter Schwager

Die anderen Dienststellen am Standort in Brugg/Windisch – Verfügbarkeit und Unterhalt sowie das Flächenlager – sind von der erwähnten Reorganisation nicht betroffen. Sie bleiben laut dem SBB-Sprecher bestehen. Einzig die Mitarbeitenden der Intervention würden nicht mehr dort arbeiten, sondern an den erwähnten umliegenden Standorten.

Am Bahnhof Brugg war Anfang September der Lift zum Perron 2/3 erneut über mehrere Tage ausser Betrieb. Dass es hier mit der Kommunikation vor Ort und im Online-Fahrplan nicht klappte, liegt jedoch nicht am fehlenden Interventionsstandort der SBB in Brugg, sondern an der nicht funktionierenden Störungskommunikation. Laut Mediensprecher müsste die Liftstörung vom Hersteller direkt den SBB gemeldet werden, damit der Fahrplan angepasst wird. Der Hersteller sei für die Information am Lift mit Hinweis auf das SBB Call Center Handicap zuständig.