Bundesratswahl ohne Aargauer Beteiligung: Warum jetzt auch Yvonne Feri absagt
SP-Nationalrätin Yvonne Feri wirft sich nicht ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga bei der Wahl vom 7. Dezember. Das teilte sie am Sonntagabend mit. Zehn Tage zuvor hatte die 56-jährige Feri in der AZ gesagt, sie mache sich entsprechende Gedanken. Nun sei sie zum Schluss gekommen, dass sie nach dem Ausscheiden auf Ende Legislatur aus dem Nationalrat ihren eingeschlagenen Weg weitergehen werde.
«Bundesrätin ist ein spannendes Amt, das Mitgestalten hätte mich gereizt», teilt Feri mit. Den Menschen in den Mittelpunkt zu setzen und Projekte in ihren Themen zu lancieren, wären ihr ein grosses Anliegen gewesen. Ihre Herzensprojekte seien aber ihre Präsidien bei Stiftungen wie Kinderschutz Schweiz, oder die Geschäftsführung des Verbands für Einelternfamilien. «Das vielseitige Arbeiten mit verschiedenen Mandaten gefällt mir sehr gut und es lässt mir Spielraum offen für Sport und Familie», schreibt Feri weiter.
Legislatur zu Ende führen ist unumstösslich
Noch ein Jahr bleibt die Wettingerin im Nationalrat. Im Frühling hatte sie bekannt gegeben, dass sie 2023 auf eine erneute Kandidatur verzichte – unter anderem wegen der Amtszeitbeschränkung innerhalb der SP. Feris Amtskollege Cédric Wermuth, der wie sie 2011 zum ersten Mal gewählt wurde, musste sein Wiederantreten vom Parteitag absegnen lassen.
Dass sie die Legislatur zu Ende führen wird, sei unumstösslich, sagt Yvonne Feri, das habe sie auch der Partei so mitgeteilt. Ob mit ihrer Zeit im Nationalrat aber auch ihre politische Karriere definitiv zu Ende geht, oder ob sie dereinst doch noch einmal für ein Amt kandidieren wird, könne sie heute noch nicht sagen.
Feri ist dabei, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Daneben will sie ihre Exekutivmandate und Geschäftsführungen ausbauen und ihr Netzwerk weiternutzen. Aber: «Ich wurde als junge alleinerziehende Mutter in den Grossen Rat gewählt, vertrete nun die jungen Grossmütter im Nationalrat – was noch kommen wird, ist offen.»
Absage eine Woche nach jener Bruderers
Der Rücktritt von Simonetta Sommaruga sei für alle überraschend gekommen und viele hätten sich anschliessend Gedanken gemacht, «bei mir hat es halt ein paar Tage länger gedauert», so Feri. Kronfavoritin aus dem Aargau wäre die ehemalige Ständerätin Pascale Bruderer gewesen. Diese sagte am letzten Montag ab. Von Anfang an abgewinkt hat die Aarauer Nationalrätin Gabriela Suter.