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Bunte Gestalten sind am Samstag in Reiden unterwegs

In Reiden findet im Sonne-Saal zum ersten Mal ein Cosplaytreffen mit Nerdy-Flohmarkt statt. Zwei Cosplayerinnen aus der Region haben uns ihr Hobby erklärt.

Cosplayer sind Personen, die sich auch ausserhalb der Fasnacht gerne als Superheld, Schurke, Disney-Prinzessin oder Comic-Figur verkleiden. Die Szene wächst ständig. Ihr grösster Anlass ist die «Fantasy Basel»; sie gilt als die bedeutendste Messe für Fantasy-Themen, Computer-Gaming und Comics in der Schweiz.

Diesen Samstag findet das erste Cosplay-Treff in Reiden statt. Es wird kombiniert mit einem Nerdy-Flohmarkt, wo es Sammlerfiguren, DVD-Spezialboxen, Brettspiele, Plüschfiguren und vieles mehr gibt. Organisiert werden die Events der Szene in der Schweiz von einer Firma aus Jona/SG. Am 7. Mai trafen sich Cosplayer als Premiere bereits in der Mehrzweckhalle Wikon.  «Es kamen 400 bis 500 Leute. Wesentlich mehr erwartet», sagt Patrick*, der in der Region wohnt und nicht mit seinem richtigen Namen genannt werden will.

Erstaunliche Offenheit in unserer Region

Was zieht die jungen Leute, die sich selbst «Nerds» (Sonderlinge) nennen, ins Wiggertal? «Die Gegend ist sehr gut erschlossen und wir fanden, Wikon und Reiden ist einmal etwas anderes als Bern, Luzern oder Basel.» Olten sei überdies ein richtiger Hotspot für Cosplayer. Patrick sagt: «Ich habe auch festgestellt, dass man in und um Zofingen erstaunlich offen ist für das Thema und unser Hobby nicht mit Fasnacht oder Fetisch in Verbindung bringt.» Je weiter man in Richtung Willisau fahre, «destso mehr ist man halt der ‘Aussätzige’.» Schon ein spezieller Kleber am Auto oder Velo falle dort negativ auf.

Eine Figur auf dem Bücherbrett.
Bild: Marc Benedetti

Auffällige Kleber hat Steffi Wellinger, Künstlerinnenname «Schwetti», viele an ihrem Auto. Sie wohnt in Langnau und stammt auch von dort. «An meinem dekorierten Auto haben alle Megafreude», sagt sie lächelnd, «viele halten den Daumen hoch beim Vorbeifahren oder wollen ein Foto machen.»

Die ganze Wohnung aufs Hobby ausgerichtet

Die 30-Jährige hat ihre ganze Wohnung, in der auch zwei Katzen leben, mit Animes und Comics-Figuren aus diesen dekoriert (Animes bezeichnet in Japan produzierte Zeichentrickfilme). Ihre Lieblingsserie ist «Zelda» aus einem Nintendo-Spiel, ihre Lieblingsfigur Link, der die Prinzessin rettet. «Ich habe auch meine Katze nach ihm benannt.» Sie verkleidet sich gerne mit Schwert und Schild als als Link.

Laura Brosi ist von der Grossstadt Berlin nach Pfaffnau gezogen. «Ich game oder zeichne gerne und arbeite an meinen Cosplay-Kostümen», erzählt sie. Cosplayer fertigen ihre Kostüme oft selbst an. Ihr Lieblingsfigur ist die Kriegerin Skyrim aus einem Videospiel. Und sie liebt den Film Ghostbusters und hat zwei Geisterfallen. Beruflich entwickelt sie Computer-Spiele, sagt die Cosplayerin, was gut zu ihrem Hobby passt.

Schwetti, Laura Brosi und Patrick sind gespannt auf die Sommer-Edition des Cosplay-Treffs in Reiden. Man treffe sich, rede, kaufe sich Acessoires am Flohmi und geniesse einfach die Stimmung unter Gleichgesinnten. «Gäste sind immer willkommen an unseren Conventions», sagt Patrick, «in Wikon kamen viele Neugierige oder Eltern mit Kinder vorbei.» Im Herbst soll übrigens eine weitere Veranstaltung in Wikon stattfinden.

*Name geändert

Die Cosplayerin Steffi Wellinger zeigt uns ihr dekoriertes Auto:«Alle haben Megafreude und wollen Fotos machen.»
Bild: Marc Benedetti