Buspulling Schweizermeisterschaften: Ein 16-Tönner und ein dickes Seil
Buspulling ist wie Seilziehen, nur dass am anderen Ende des Seils ein 16 Tonnen schweres Fahrzeug hängt. Neben einem belastbaren Seil mit einem Durchmesser von 5,5 Zentimeter brauchte es griffige Schuhe, auch das Tragen von Handschuhen ist erlaubt. Ausrichter, Starter und Zeitnehmer François Baeriswyl kam bei herrlichem Frühlingssonnenschein ziemlich ins Schwitzen, auch ohne das Seil mit dem 16-Tonner in die Hand zu nehmen. Sein Clan der Black Sheep Highlanders mit Präsident Simeon Brügger halfen, wo es ging. Die Bedingungen müssen schliesslich für alle Starter gleich sein, damit es einen fairen Wettkampf gibt. Trotz der Konkurrenz war eine familiäre Atmosphäre zwischen den Kerlen und Mädels mit den durchtrainierten Muskeln auszumachen, was man den bulligen Typen auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde.
Es war ein buntes Völkchen, dass sich zum Buspulling in Zofingen einfand. Davon zeugen schon die Namen der beteiligten Teams. Neben dem Veranstalterteam Black Sheep Highlander trafen die Limmattaler Lowlander, Heavy Innerschweiz und Strongman Solothurn aufeinander. Auch das Zofinger Football Team Cheetahs griff zum Seil, genauso wie ein verstärktes «Ochsen»-Team aus der Altstadt Beiz. Das siegreiche Männerteam Heavy Innerschweiz brauchte 23,42 Sekunden, um die 30 Meter zu überwinden und den Schweizer Titel zu gewinnen. Bei den Frauen sicherte sich das kombinierte Ochsen/Black-Sheep-Team in 48,46 Sekunden den begehrten Pokal.
Kraft in den Armen, Technik in den Beinen
Dass es im Einzel eine sichere Sache für Ueli Pickel aus Gossau werden würde, war nicht abzusehen. Gleich sein erster Versuch am Morgen brachte den Sieg im Einzelwettbewerb in einer Zeit von 32,54 Sekunden. Für seinen zweiten Versuch am Nachmittag brauchte er fast 20 Sekunden länger. Mehrere Versuche können unterschiedlich verlaufen, vor allem, wenn die Kräfte nachlassen. Einige der starken Männer mussten sich kurz vor dem Ziel geschlagen geben. Die Leistung soll dadurch nicht geschmälert werden. Ausser Kraft in Armen und Beinen ist Technik und Kondition gefragt. Die Schweissperlen an der Stirn der Schwerathleten zeugten von der harten Auseinandersetzung mit den Tonnen am Ende des Seils. Wer nicht mindestens 100 kg auf die Waage brachte, hatte schon gewichtsmässig einen Nachteil.
Ausprobieren mit 3,5 Tonnen am Seil
Neben den Schweizer Meisterschaften fanden die Fun-Wettbewerbe nach dem Motto «Ausprobieren ist besser als Zuschauen» grossen Anklang. Frauen, Kinder und Leichtgewichte versuchten einzeln oder im Team ihre «Zugfähigkeiten» mit dem 3,5-Tonnen-Gefährt zu beweisen. Spass und Plausch hatte Vorrang, dafür sorgte schon die Verpflegungsstation mit Kyra Bosshardt.
Dass das Buspulling auch Zuschauer aus der Nachbarschaft anzog, spricht für die Attraktivität des Anlasses. Im nächsten Jahr könnte er an einem noch attraktiveren Ort als auf dem Firmengelände der Firma Hofer an der Industriestrasse in Zofingen stattfinden. François Baeriswyl fasst schon einen Standort ins Auge, noch ist es sein Geheimnis. Die zwei Transportfahrzeuge inklusive Fahrern stellte die Firma Gloor Transport AG zur Verfügung. Auch die Zuglast musste stimmen, beschwert wurden beide Fahrzeuge auf der Ladefläche mit Gewichten der David Wiederkehr AG von nebenan.