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Café Wiggere wird neu vermietet – die letzten Betreiber gingen Konkurs

Das schon länger geschlossene Lokal im Gewerbegebiet von Mehlsecken soll zu neuem Leben erweckt werden. 

«Café zu vermieten», heisst es in der Online-Ausschreibung. Das Café Bistro Wiggere im Gewerbegebiet Mehlsecken ist zur Vermietung ausgeschrieben. Eine Immobilienfirma aus Schötz vermittelt das Lokal. «Noch hat sich niemand gemeldet. Wir haben das Inserat erst gerade aufgeschaltet», sagte die zuständige Sachbearbeiterin auf Anfrage. Der Mietpreis werde individuell mit den Interessenten vereinbart.

Das Lokal befindet sich im Erdgeschoss eines Gewerbegebäudes an der Zelglimatte 3, auf gleicher Höhe wie ein Outlet. Es hat eine Fläche von 170 Quadratmetern, ist renoviert, ansprechend gestaltet und rollstuhlgängig. Es verfügt über eine Gastro-Küche, ein Café mit Sitzplätzen, eine Bar und sanitäre Anlagen.

Das Lokal hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich

Das Gewerbegebäude gehört dem lokalen Geschäftsmann Walter Thönen. Laut dem Hausbesitzer ist das Café seit über drei Monaten geschlossen. «Der letzte Mieter hat die Miete zwar immer bezahlt, aber das Lokal noch nie aufgemacht», erklärt er. Speziell. Er suche jetzt einen «guten und seriösen Nachmieter».

Rückblende: Bis Anfang 2020 hiess das Lokal Café Nyffenegger und war an die gleichnamige Bäckerei vermietet, die bekanntlich Konkurs ging. Das Ehepaar Nyffenegger betrieb in Mehlsecken neben dem Café seinen Produktionsbetrieb und hatte Läden in Dagmersellen, Nebikon und Strengelbach.

Der Senior Walter Thönen eröffnete das Café aus eigener Initiative kurz nach dem Konkurs wieder für die Angestellten im Gewerbegebiet, damit sich diese verpflegen konnten. Eine ehemalige Nyffenegger-Angestellte bediente die hungrige Kundschaft in einer Übergangszeit.

Konzept mit italienischer Küche ab August 2020

Ab August 2020 übernahm ein junges Duo – eine Geschäftsführerin mit albanischem Background, die in Nebikon aufgewachsen ist, und ein Küchenchef mit portugiesischem Namen, der in der «Krone» in Aarburg gearbeitet hatte – mit einem Team das Restaurant-Café. Das Konzept tönte vielversprechend. Sie warben mit «feiner italienischer ­Küche in gemütlichem und an­genehmem Ambiente» im «Wiggertaler» und auf Strassen-­Plakaten.

Wurde der Betrieb ein Corona-Opfer? Wir hätten gerne mit den Gastronomen gesprochen, doch auf der Telefonnummer des Betriebs nimmt niemand ab. Das Lokal hat eine Instagram-Seite mit ansprechenden Fotos von Gerichten. Es wurde ein Tagesmenü sowie Pizza oder Pasta nach Wahl angeboten. Die Bewertungen sind positiv, die letzte ist allerdings fünf Monate her. Gelobt wird der nette Service.

Der Betrieb ist laut Handelsregister pleitegegangen

«Das Ganze hat ein unschönes Ende genommen», sagt ein angefragter Lieferant. Schliesslich werden wir im Netz fündig: Die Gastro Wiggertal GmbH mit Sitz an dieser Adresse in Reiden ist laut Handelsregistereintrag in Liquidation. Das Bezirksgericht Willisau hat Ende Januar den Konkurs eröffnet. – Pech hatte der Hausbesitzer dann offenbar auch mit dem darauffolgenden, aktuellen Mieter. Die Suche dürfte nicht einfach werden angesichts des Fachkräftemangels in der Gastronomie.

Das Lokal befindet sich im Erdschoss der Gewerbeliegenschaft Zelglimatte 3 und hat einige Parkplätze. Auf der anderen Seite befindet sich das Outlet der Migros.
Bild: ben