Debakel im Ländle: Der FC Aarau kommt gegen Vaduz mit 0:4 unter die Räder
Wenn sich Simon Enzler den Start in ein Spiel hätte aussuchen können, es wäre nicht dieser gewesen. In der 4. Minute versucht der Torhüter des FC Aarau, einen der drei Verteidiger vor ihm anzuspielen. Doch das Abspiel misslingt Enzler gründlich. Der Ball landet nicht bei Kronig, Jäckle oder Qollaku, sondern beim Vaduzer Flügelspieler Nicolas Hasler. Der serviert nach links zum freistehenden Elmin Rastoder – und schon liegt Aarau in Rückstand.
Keine zehn Minuten später fasst Enzler ein zweites Mal hinter sich ins Tornetz. Soeben hat Tunahan Cicek das 2:0 für das Heimteam erzielt, mittels schönem Schlenzer, der sich auch begünstigt durch das passive Aarauer Abwehrverhalten genau so in die lange Ecke dreht, wie sich Cicek das vorgestellt hat.
Zur Pause könnte der Rückstand auch höher ausfallen
In der 27. Minute jubelt Cicek schon wieder, nachdem Allen Njie ein fahriges Abspiel von Enzler vertändelte und so unfreiwillig den Weg für den Vaduzer Angriff ebnete. Würde der FC Aarau jetzt, bei einem 0:3-Rückstand nach weniger als einer halben Stunde, einigermassen in die Spur finden? Die Antwort war: nein. Zur Halbzeit, nach einem weiteren Tor von Rastoder, liegt der Gast 0:4 in Rückstand. Es könnte gut und gerne auch 0:5, 0:6 oder 0:7 stehen.
In der zweiten Halbzeit ist Aarau auf Schadensbegrenzung aus. Die Mannschaft hält das Spiel nun ausgeglichener, führt die Zweikämpfe besser und kommt gar zu einigen Tormöglichkeiten. Doch weder Varol Tasar, Mischa Eberhard, Nikola Gjorgjev, Nuno da Silva noch der eingewechselte Noël Wetz reüssieren.
Auf der Gegenseite scheint Vaduz mit dem Vorsprung zufrieden und reduziert die offensiven Bemühungen auf ein Minimum. Ohne noch in arge Not zu geraten, erspielen sich die Liechtensteiner ihren ersten Saisonsieg – notabene im 11. Spiel der Meisterschaft. Derweil muss sich der FC Aarau erstmals seit dem 3. Spieltag (1:2 gegen Lausanne-Sport) wieder geschlagen geben.