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Ein missratenes Osterwochenende: Die Konkurrenz gewinnt, der FC Aarau verliert – und rutscht vom Barrage-Rang

Der FCA verliert weiter und rutscht nach dem 1:2 in Thun auf Tabellenplatz 3 ab - Trainer Stephan Keller will aber nicht von einer Krise reden.

Noch einmal rennen die Aarauer an, es läuft die vierte Minute der Nachspielzeit. 1:2 liegen sie in Thun zurück, nun drängen sie auf den Ausgleich. Aber der Lohn bleibt aus: Die Niederlage lässt sich nicht abwenden. Und das hat Folgen: Der FCA findet sich in der Tabelle auf Platz 3 wieder. Fünf seiner letzten sechs Spiele hat er verloren, und noch sechs Runden stehen bevor.

Während sich die Einheimischen von ihrem begeisterten Publikum feiern lassen, macht sich bei den Gästen Ratlosigkeit bemerkbar. Der Abstecher ins Berner Oberland endet mit der nächsten Ernüchterung. Trotzdem mag der Chef nicht von einer Krise reden, für ihn ist die Serie eine «Baisse». Als sich Stephan Keller daran macht, den Abend aufzuarbeiten, bemüht er sich, gelassen zu bleiben und Zuversicht auszustrahlen. «Der Match war umkämpft, er hätte auf beide Seiten kippen können», sagt der Trainer.

Zuerst siegt Winterthur, dann Schaffhausen

Das 1:2 ist der Schlusspunkt eines Osterwochenendes, das für die Aarauer schon schlecht begonnen hat. Am Samstag dreht Leader Winterthur das Spiel gegen Vaduz, macht aus dem 1:2 ein 4:2 und baut den Vorsprung auf fünf Punkte aus. Und als der FCA am Montag um 19 Uhr in Thun antritt, steht er noch stärker unter Druck. Schaffhausen ist mit einem 1:0 in Yverdon auf Rang 2 vorgestossen. Womit klar ist: Die Mannschaft von Stephan Keller benötigt im Berner Oberland drei Punkte, um den Barrageplatz zurückzuerobern.

In der Stockhorn Arena tut sich anfänglich wenig. Bloss keine Fehler machen, bloss ein Gegentor vermeiden, das ist beidseits die Devise. Zu Abschlüssen kommt es selten, und wenn, dann mangelt es an Entschlossenheit. Den Aarauern mangelt es in Abwesenheit des gesperrten Donat Rrudhani an Kreativität in der Offensive, dafür finden sich die Thuner immer besser zurecht. Sie werden mutiger, zielstrebiger und finden in der 44. Minute die Lücke. Pius Dorn flankt, Bastien Conus lenkt den Ball ab, und im Zentrum erledigt Altmeister Alexander Gerndt den Rest.

Aus Sicht des FCA bleibt aus dieser ersten Halbzeit wenig in Erinnerung. Und wenn, dann ist es eine Szene, in der sich Coach Keller ziemlich aufregt. Randy Schneider ist nach 34 Minuten im Thuner Strafraum zu Boden gegangen, Keller fordert einen Penalty – und versteht die Welt nicht mehr, als Schiedsrichter Tschudi auf den Pfiff verzichtet.

Thuner düpieren den FCA mit einem Konter

Die Aarauer bäumen sich aber auf, werden aktiver und kommen dem Ausgleich nahe. Schneider enteilt, sein Schuss aus spitzem Winkel fliegt aber am rechten Pfosten vorbei. Keller schickt Mickaël Almeida und Liridon Balaj aufs Feld, sie sollen für mehr Betrieb in der Offensive sorgen. Nur: Thun verteidigt nicht nur solid, sondern kontert auch geschickt. Nach 64 Minuten sprintet Gerndt los, behält die Übersicht, findet mit einem perfekten Zuspiel Dominik Schwizer, der mit einer technisch feinen Aktion auf 2:0 erhöht.

Vor 3823 Zuschauern gewinnt die Partie an Intensität, was auch mit der Reaktion der Aarauer zusammenhängt. Ihnen gelingt der Anschlusstreffer durch Imran Bunjaku, und der Gast will mehr. Aber er spielt ein gefährliches Spiel: Er riskiert viel und ermöglicht den Thunern so weitere Konter. Auf einmal steht Daniel Dos Santos vor Enzler, aber weil er das vermeintlich sichere 3:1 verpasst, bleibt es spannend. Bis Tschudi nach 94 Minuten abpfeift.

Thuns Coach Carlos Bernegger strahlt, spricht von einer «Topreaktion», die sein Team nach dem 1:4 bei Xamax gezeigt hat und sagt: «Wir haben uns diesen Sieg verdient.» Aber ob es reicht, um noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen? «Wir rechnen nicht», antwortet Bernegger, «der Fall ist doch klar: Wenn wir noch eine Chance haben wollen, müssen wir die restlichen Partien gewinnen.»

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