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Spadanuda trifft, wie er will und Ersatzkeeper Ammeter hext – was kann da im Aufstiegsrennen noch schief gehen?

Es ist ein wackliger Auftritt des FC Aarau beim 2:1 gegen Lausanne-Ouchy. Aber danach fragt keiner mehr, sollte der Aufstieg perfekt gemacht werden. Winterthur ist jedenfalls zurückgebunden. Nach dem 1:1 in Wil liegen die Zürcher drei Punkte hinter Aarau.

Die gute Nachricht um 21 Uhr: Wil führt zu Hause dank eines Eigentors von Lekaj 1:0 gegen Winterthur. Die andere gute Nachricht: Der FC Aarau hat in der ersten Halbzeit gegen Lausanne-Ouchy kein Tor kassiert. Aber es ist nicht der Zeitpunkt von ausschliesslich guten Nachrichten.

Wir sehen keinen befreiten FC Aarau. Keinen FC Aarau, der mit dem Selbstverständnis von zuletzt zwei überzeugenden Auswärtssiegen auf dem Platz steht. Und wir erinnern uns an die Worte von Sportchef Sandro Burki, der vor der Partie eingeräumt hatte, dass sich sein FC Aarau derzeit auswärts wohler fühlt. Es ist ein FC Aarau, der etwas zu verlieren hat.

Wenn die Leichtigkeit fehlt, leidet meist auch die Effizienz darunter. Kevin Spadanuda, der in den letzten drei Partien immer getroffen und schon 16 Saisontore erzielt hat, scheitert zweimal aus bester Position. In der 15. Minute an Gästekeeper Niklas Steffen. Und fünf Minuten später lässt er eine Hundertprozentige liegen, als er allein vor Steffen verzieht.

Die Abgebrühtheit fehlt nicht nur im Abschluss, sondern im gesamten Spiel. Die Aarauer schaffen es nicht, dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen. Weshalb sich ein ziemlich wilder Ritt entwickelt. Was dem Gusto der Waadtländer sehr entspricht. Schliesslich können sie ohne jeglichen Druck, einzig für die Galerie und die Notizblöcke der Scouts aufspielen.

Olivier Jäckles 300. Spiel für Aarau ist nicht sein bestes

Klar, mit Imran Bunjaku fehlt der Mittelfeld-Stabilisator gesperrt. Und sein Vertreter Olivier Jäckle findet auch in seinem 300. Spiel für den FC Aarau nicht zu seiner früheren Stilsicherheit. Trotzdem wird es ein Abend, an dem die guten Nachrichten überwiegen. Dafür sorgt auch Nicholas Ammeter. Ausgerechnet, könnte man anmerken. Schliesslich fristet der 21-Jährige seit zwei Jahren ein hartes Fussballerleben als konstanter Bankdrücker, nachdem er von der Nummer 1 zur Nummer 2 degradiert worden ist.

Gegen Lausanne-Ouchy spielt er nur, weil Simon Enzler am Freitag in Yverdon eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Und wenn selbst einer brilliert, der einst als Lottergoalie verschrien wurde, denkt man zwangsläufig: Was kann da noch schief gehen? Fakt ist: Schon früh verhindert Ammeter (12.) sensationell gegen Labeau einen Gegentreffer. Und er wehrt auch gegen Hadzi (61.) und Ajdini (79.) mirakulös ab.

Winterthurs Topskorer Roman Buess patzt

Die Nachrichten aus Wil sind eher schlecht. Alves gleicht kurz nach der Pause mittels Penalty für Winterthur zum 1:1 aus. Und in der 71. Minute landet die Hand des Wilers Ndyu im Gesicht von Alves – Platzverweis. Doch die Geschichte wendet sich für Aarau doch noch zum Guten. Winterthurs Topskorer vergibt drei hochkarätige Möglichkeiten. Es bleibt beim 1:1. Das bedeutet: Winterthur hat nun drei Punkte Rückstand auf Aarau. Ein direkter Aufstieg scheint für das Team von Alex Frei utopisch.

Auch für den FC Aarau sieht es lange nicht allzu prächtig aus. Kevin Spadanuda – wer sonst? – sorgt in der 62. Minute zwar für das 1:0. Aber die Fragilität kriegen die Aarauer trotz der Führung nicht aus ihrem Spiel raus. Ihr Auftritt bleibt wacklig. Weshalb es nicht wirklich erstaunt, dass Lausanne-Ouchy in der 81. Minute durch Okou den Ausgleich erzielt.

Kevin Spadanuda: Die Tormaschine

Aber der FC Aarau hat einen Spieler, der nie aufsteckt. Der sich von der 4. Liga wieder hoch geschuftet hat. Sein Name: Kevin Spadanuda. Sein Anteil am Happy End? Enorm. Die 91. Minute: Spadanudas Schlenzer von der Strafraumgrenze wird von Verteidiger Hajrulahu unhaltbar für Torhüter Steffen abgelenkt. 2:1. Willkommen im Tollhaus Brügglifeld. 

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