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Ultimative Herausforderung für den FC Aarau: In elf Tagen gegen die drei engsten Verfolger

Die «Spiele der Wahrheit» beginnen für das Team von Trainer Stephan Keller mit der Reise nach Vaduz: In Liechtenstein ist der FCA zwar seit sieben Jahren Punktelieferant- warum er heute trotzdem als Favorit ins Duell Dritter gegen Erster geht.

Vaduz, Schaffhausen, Winterthur: Das sind nicht nur in dieser Reihenfolge die Gegner des FC Aarau in den kommenden drei Partien, sondern neben den Aarauern die verbliebenen Vereine, die – gemessen an Punktestand oder Form – nach 23 Runden realistische Chancen auf den Direktaufstieg haben. Zur Erinnerung: Nach der Vorrunde waren abgesehen vom inferioren Schlusslicht Kriens noch alle Teams Kandidaten für Rang 1 – seither wurden aus Neun noch Vier.

Auf Tabellenführer Aarau wartet in den kommenden elf Tagen also die ultimative Herausforderung. Da kommt es wohl nicht ungelegen, beginnen die «Spiele der Wahrheit» gegen jene Mannschaft, die zwar immer noch Rang 3 belegt, aber in den fünf Runden seit Rückrundenbeginn lediglich fünf Punkte geholt hat. Zum Vergleich: Aarau schrieb in dieser Zeit 13 Zähler auf sein Konto. Die Winterpause verbrachten die Liechtensteiner noch als Tabellenführer vor dem FCA, nun liegen sie sechs Zähler zurück.

Der Absturz dürfte viel mit der Personalie «Mario Frick» zu tun haben: Die Liechtensteiner Stürmerlegende übernahm die Vaduzer im Herbst 2018 und führte sie in der darauffolgenden Saison sensationell in die Super League – und auch dort machte Frick mit seiner Mannschaft trotz deutlich weniger finanziellen Mitteln als die Konkurrenz eine gute Falle und stieg erst am letzten Spieltag wieder ab. Kurz: Der Vaduzer Höhenflug war vor allem auch ein grosser Verdienst von Mario Frick, der das Maximum und vielleicht noch ein bisschen mehr aus dem Spielermaterial herausholte.

Seit dem Abgang von Trainer Mario Frick (Mitte) läuft es den Liechtensteinern alles andere als rund.

So musste denn auch befürchtet werden, dass Fricks Wechsel nach Luzern in der Winterpause den FC Vaduz schwer treffen würde – und dass der aus dem Nachwuchs der Berner Young Boys geholte Alessandro Mangiarratti nicht einfach Arbeit und Erfolg von seinem Vorgänger würde übernehmen können. Natürlich, es kann sich in den verbleibenden 14 Runden noch viel verändern und zu Verschiebungen in der Tabelle führen. Die Tendenz im «Ländle» zeigt jedoch nach unten und es deutet sich gerade keine Trendwende an, wenn sogar die Hauszeitung, dem Klub sonst naturgemäss gut gesinnt, die Mannschaft für das 0:2 zuletzt in Ouchy ungewöhnlich scharf kritisiert hat.

FC Aarau: Seit 2015 kein Sieg in Vaduz

Der FC Aarau tritt heute, ob er will oder nicht, im Rheinpark-Stadion in Vaduz als Favorit an. Vier Siege in Serie machen per se kein Team zum Aussenseiter, aber auch in der Art und Weise überzeugt Aarau derzeit vollends: Neben rauschenden Siegen wie in Lausanne (5:2) oder Kriens (5:0) gewinnt die Mannschaft auch enge Spiele wie am Freitag gegen Wil (2:1), eine Folge des Reifeprozesses, wie auch Trainer Stephan Keller am Freitag nach dem Knorzsieg gegen die Ostschweizer bestätigte.

Zwar ist Vaduz die einzige Mannschaft, gegen die Aarau in dieser Saison noch nicht gewonnen hat. Gegen Vaduz wartet Aarau seit sechs Partien auf einen Sieg. Und in Vaduz hat Aarau gar seit 2015 nicht mehr gewonnen. Die Statistik mag gegen den FCA sprechen, das ändert aber nichts an der Rollenverteilung für heute Abend: Aarau ist das Team der Stunde und in Vaduz Favorit.

Am 19. April 2015, damals noch in der Super League, gewann der FC Aarau letztmals im Rheinpark-Stadion.

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