Zweites schweres Corona-Jahr in Folge: Der FC Aarau schreibt erneut Verlust
Der FC Aarau spürt die Folgen der Corona-Pandemie weiterhin. Wie für 2020 schreibt die FC Aarau AG auch für das Geschäftsjahr 2021 einen Verlust. Dieser beläuft sich auf 172’558 Franken, wie der Verein am Mittwochabend mitteilt. 2020 hatte der Verlust 203’815 Franken betragen.
«Auch im zweiten Covid-19-Jahr hatte der FC Aarau pandemiebedingt mit zahlreichen Einschränkungen, entgangenen Einnahmen und zusätzlichen Mehrkosten, insbesondere rund um den Spielbetrieb im Stadion Brügglifeld, zu kämpfen», schreibt der FCA. Eine schwarze Null wäre zwar denkbar gewesen – aber nur durch «einschneidende Einsparungen bei den Personalkosten» und/oder zusätzliche Erlöse durch Spielertransfers.
Der Verein hat sich eine offensive Strategie auferlegt
Dies aber würde der Strategie zuwiderlaufen, die sich der Klub vor zwei Jahren auferlegt hat. Kurzfristig – möglichst in wenigen Monaten – soll aus Aarauer Sicht der Aufstieg und mittelfristig die Etablierung in der Challenge League gelingen. Dafür braucht es finanzielle Ressourcen. Bereits in früheren Jahren löste der FCA zu diesem Zweck gebildete Reserven von 250’000 Franken auf.
Vor einem Jahr reagierte der Klub als erster der 20 Schweizer Profivereine mit einer Kapitalerhöhung, um sich zusätzliche Sicherheit zu verschaffen. Die Kapitalerhöhung trägt den Titel «Leisten Sie sich Spitzenfussball» und wurde von ursprünglich 1,71 Millionen Franken um 400’000 Franken auf 2,11 Millionen Franken erhöht. Die 400’000 Franken wurden laut FCA im Geschäftsjahr 2021 «nicht angetastet».
Vor einem Jahr sagte Präsident Philipp Bonorand zur Aktienkapitalerhöhung:
«Der Verwaltungsrat wählt durch die Aktienkapitalerhöhung zum jetzigen Zeitpunkt ein proaktives Vorgehen, es ist kein Handeln aus der Not heraus. Der im Sommer 2020 eingeschlagene Weg und die positive Entwicklung der vergangenen Monate sollen nicht wegen Corona über den Haufen geworfen werden.»
Lizenz für Super und Challenge League beantragt
Ende 2020 hatte der FCA beim Bund zudem einen Corona-Kredit in Höhe von 1 Million Franken aufgenommen, um die Liquidität zu sichern. Ein Drittel konnte nun in einer ersten Tranche zurückgezahlt werden, wie der Verein mitteilt. Die starken Einbussen bei Zuschauereinnahmen habe man teilweise durch A-fonds-perdu-Beiträge des Bundes (total 502’968 Franken) auffangen können.
Daneben teilt der FC Aarau mit, dass für die kommende Spielzeit die Lizenz II bei der Swiss Football League beantragt wurde. Diese berechtigt zur Teilnahme sowohl an der Challenge League als auch an der Super League.