(Fast) alles neu in der Champions League: Bevor ab Februar 2025 die bekannte K.-o.-Phase startet, werden die Achtelfinal-Teilnehmer nicht mehr wie bisher in acht Vierergruppen, sondern in einer Liga mit 36 Teams ausgespielt. Heisst für den Schweizer Vertreter Young Boys Bern: Es geht in der Vorrunde gegen acht verschiedene Gegner, je vier Mal zu Hause beziehungsweise auswärts.

Die Teams auf den Rängen 1 bis 8 sind direkt für die Achtelfinals qualifiziert, die Teams auf den Rängen 9 bis 24 spielen in Playoffs um die restlichen acht Achtelfinalplätze. Für die Teams auf den Rängen 25 bis 36 ist die Europacup-Saison vorbei. Die Rückfallebene «Europa League» ist abgeschafft.

Am Donnerstagabend wurden YB im Grimaldi-Forum in Monaco die acht Gegner zugeteilt. Und obwohl das (für viele Spieler) Wunschlos Real Madrid ausblieb – diese acht können sich sehen lassen.

Aus Schweizer Sicht besonders speziell: Der diesen Sommer aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Goalie Yann Sommer kommt auf Besuch ins Wankdorf-Stadion. Sein Klub Inter Mailand ist einer von zwei YB-Gegnern aus Topf 1.

Der andere: der grosse FC Barcelona. An der Seitenlinie mit dem deutschen Hansi Flick als neuem Trainer, im Sturm die lebende Legende Robert Lewandowski, der auch mit 36 Jahren Tore am Laufmeter schiesst. Die Reise in die katalanische Hauptstadt ist auch die Reise zum spanischen Wunderkind Lamine Yamal. Der feierte in diesem Sommer einen Tag vor dem EM-Final seinen 17. Geburtstag, ehe er Spanien zum Titelgewinn gegen England führte.

Und sonst? Gibt es auswärts gegen den VfB Stuttgart ein weiteres «innerschweizerisches» Duell – bei den Schwaben stehen Ex-YB-Junior Fabian Rieder und der frühere St.Galler Leonidas Stergiou unter Vertrag. Neben Stuttgart werden die Berner ein zweites Mal nach Deutschland reisen: Zum Duell gegen Schachtar Donezk, das seine vier Heimspiele wegen des Ukraine-Krieges in Gelsenkirchen austrägt.

Weiter brachte die Auslosung zwei «Revanches» hervor: In der Champions-League-Saison 2021/22 traf YB die bislang ersten Male auf Atalanta Bergamo, die Bilanz ist mit einer Niederlage und einem Remis negativ. Das neuerliche Duell mit den Norditalienern findet in Bern statt. Ebenso wie jenes gegen den serbischen Traditionsklub Roter Stern Belgrad: An «Crvena zvezda» hat YB sowohl positive (Sieg und Remis 2023) als auch negative Erinnerungen (Playoff-Out 2019).

Klar ist vorerst nur, gegen welchen Gegner YB in welchem Stadion antritt: Gegner im heimischen Wankdorf sind Inter Mailand, Atalanta Bergamo, Roter Stern Belgrad und Aston Villa. Auswärts muss das Team von Trainer Patrick Rahmen gegen Barcelona, Stuttgart, Celtic Glasgow und Donezk antreten. In welcher Reihenfolge und an welchen Daten die Partien stattfinden, gibt die Uefa spätestens am kommenden Samstag bekannt.

Ziel der neu eingeführten Ligaphase ist es unter anderem, die in den vergangenen Jahren meist langweilige Vorrunde aufzupeppen. Das ist gelungen: Die Losfeen Gianluigi Buffon und Cristiano Ronaldo sorgten für Kracher-Duelle wie Barcelona – Bayern, Liverpool – Real oder Manchester City – Juventus. Spannung bis zum achten und letzten Ligaspieltag scheint garantiert.