
Yann Sommer mit Inter im Halbfinal – Titelverteidiger Real Madrid desolat
Gleich zwei ehemalige Bayern freuen sich mit Inter Mailand über die Revanche gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber. Yann Sommer muss sich zwar gleich nach Beginn der zweiten Hälfte einem Flachschuss Harry Kanes geschlagen geben, doch die Hoffnung des deutschen Rekordmeisters auf das Weiterkommen oder zumindest eine Verlängerung erfährt nach dem 1:2 zuhause nur sechs Minuten später einen herben – und letztlich entscheidenden – Dämpfer.
Mit einem Doppelschlag innert drei Minuten wenden Lautaro Martinez und Benjamin Pavard das Blatt. Sowohl der argentinische Captain als auch der französische Verteidiger, der vor knapp zwei Jahren von den Bayern nach Italien wechselte, sind nach einem Corner erfolgreich.
Im strömenden Mailänder Regen entwickelte sich nicht die erwartete Abwehrschlacht der so überzeugenden Inter-Defensive. In zuvor elf Champions-League-Spielen hatte Sommer, der in München nach nur einem halben Jahr gehen musste, nur dreimal hinter sich greifen müssen. Nun aber war es die Offensive des alten und designierten neuen italienischen Meisters, die die Kohlen aus dem Feuer holte.
Kein «Finale dahoam»
Bayern trat sehr engagiert auf, kam auch ab und zu viel versprechend in den Strafraum, doch in der ersten Halbzeit war immer wieder ein Mailänder Bein dazwischen. In der 52. Minute wurde Harry Kane für einmal etwas zu viel Platz gewährt, was der englische Topstürmer sofort nutzte. Nach Eric Diers Kopfballtor zum 2:2 entwickelte sich noch eine spannende Schluss-Viertelstunde, doch auch einen letzten Kopfball von Thomas Müller in der Nachspielzeit hielt Sommer. Das «Finale dahoam» am 31. Mai wird ohne Münchner Beteiligung über die Bühne gehen.

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Müller, der in seinem 163. und letzten Spiel in der Königsklasse als Captain auflief, zog immerhin mit Lionel Messi gleich, einzig Cristiano Ronaldo (183) und Iker Casillas (177) weisen mehr Spiele in der Champions League auf.
Real enttäuscht auf der ganzen Linie
Im Bernabeu gab es keine weitere rauschende Madrider Nacht. Von einem Real-Sturmlauf, den es nach dem 0:3 in London gebraucht hätte, war nichts zu sehen. Nicht einmal ein von Thibaut Courtois gehaltener Foulpenalty nach zwölf Minuten brachte eine Initialzündung. Bukayo Saka schoss viel zu nonchalant und verpasste damit die endgültige Entscheidung zugunsten von Arsenal. Vom Glauben an die grosse Wende, der vor dem Spiel beschworen wurde, war bei Real dennoch nichts zu sehen.

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Der so begabte offensive Dreizack mit Kylian Mbappé, Vinicius und Jude Bellingham blieb komplett wirkungslos. Schon früh in der zweiten Hälfte begann das Publikum ob des uninspirierten Auftritts zu pfeifen. Saka rehabilitierte sich schliesslich mit dem Treffer zum 1:0 in der 65. Minute, am Ende gewannen die Engländer 2:1.

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Real droht damit eine titellose Saison, auch in der Meisterschaft befindet man sich in Rücklage. In der Champions League scheiterte der Titelverteidiger und Rekordsieger letztmals vor fünf Jahren schon vor den Halbfinals. Dafür steht Arsenal erstmals seit 2006 in der Runde der letzten vier.
In den Halbfinals trifft Yann Sommer mit Inter Mailand auf Barcelona, Arsenal auf Paris Saint-Germain. Die Hinspiele stehen am 29. und 30. April im Programm.(sda)