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700 Millionen innert sieben Jahren: Markus Blocher will in Dottikon investieren und über 200 Arbeitsplätze schaffen

Statt eine Dividende auszuzahlen, soll der gesamte Gewinn in das Wachstum von Dottikon ES gesteckt werden. Nebst zusätzlichen Arbeitsplätzen bedeutet das auch einen Ausbau von Anlagen, Lagerkapazitäten und weiterer Infrastruktur.

Das Chemieunternehmen Dottikon ES hat seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um über 15 Prozent auf rund 252 Millionen Franken gesteigert (Vorjahr rund 219 Millionen). Der Boom ist unabhängig von Corona, denn das Unternehmen von Christoph Blochers Sohn Markus (er hält mehr als 70 Prozent an Dottikon ES) ist nicht in das Impfstoffgeschäft involviert. Der Fokus liegt auf Wirkstoffen zur Behandlung von Onkologie-, Herz-Kreislauf- und Neurologie-Erkrankungen sowie Diabetes.

Bezüglich Produkten und Kunden sei das Wachstum im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/22 breit abgestützt, wie das Unternehmen mitteilt. Allerdings würden steigende Rohstoffkosten die Marge belasten, so der Pharmazulieferer. Der Materialaufwand hat denn auch stärker zugenommen (20 Prozent) als der Umsatz (rund 15 Prozent).

Dividende? Fehlanzeige! Blocher will investieren

Das zeigt sich auch beim Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragssteuern (Ebit), der zwar von rund 60 auf rund 67 Millionen Franken angestiegen ist. Zugleich aber sank die Ebit-Marge minim von fast 28 Prozent auf knapp 27 Prozent. Derweil der Gewinn von 52,3 auf 59,3 Millionen Franken anwuchs.

Trotz Wachstum und Gewinnsteigerung verzichtet Dottikon ES auf die Ausschüttung einer Dividende, weil Markus Blocher, der davon in erster Linie profitieren würde, das Geld lieber in das eigene Unternehmen investiert. Blocher junior ist seit 2003 CEO des Chemieunternehmens aus dem Bezirk Bremgarten. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich der Umsatz des Unternehmens mehr als verdreifacht (Umsatz 2011/12: rund 81 Millionen Franken).

700 Millionen Franken für mehr als 200 neue Arbeitsplätze

Damit hat Dottikon ES schon vor Jahren angefangen, sich auf den Nachfrageanstieg aus Innovation und Repatriierung vorzubereiten. In einer ersten Phase habe man zusätzliche Kapazitäten für Entwicklung und Qualitätsmanagement. In einer zweiten Phase hat das Unternehmen die Produktionskapazitäten in den bestehenden Anlagen erweitert und durch gezielte Investitionen Engpässe beseitigt. Zwei dieser Erweiterungen wurden im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Und das Wachstum soll weitergehen.

Blocher will in den nächsten sieben Jahren rund 700 Millionen Franken in den Standort Dottikon investieren. In neue Produktions- und Trocknungsanlagen für chemische Pharmawirkstoffe, aber auch in neue Lagerkapazitäten und zusätzliche Infrastruktur. Es sollen über 200 neue Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement sowie Technik und Engineering am Standort in Dottikon entstehen.

2024 soll die Wirkstofftrocknungsanlage in Betrieb gehen, ein Jahr später die neue chemische Pharmawirkstoffanlage. Das soll die hochqualitative Produktionskapazität in Dottikon nahezu verdoppeln, was wiederum ein überproportionales Wachstum im Bereich von Small-Molecule-Pharmawirkstoffen ermöglichen soll.