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Kein Boykott: Der Bundesrat will Olympia nicht sausen lassen

Wenn in Peking die Olympischen Spiele eröffnet werden, wird aller Voraussicht nach auch ein Bundesrat zugegen sein. Das hat Bundesratssprecher André Simonazzi am Mittwoch vor den Medien in Bern bestätigt. Der Bundesrat empfinde es als «angemessen», dass er an der Eröffnung in China teilnehme.

Damit positioniert sich die Schweiz anders als viele westliche Staaten. Unter anderem die USA, Grossbritannien und Kanada boykottieren die Spiele auf diplomatischer Ebene. Sprich: Die Athletinnen und Athleten treten in ihren Disziplinen an, Präsidenten und andere Volksvertreter bleiben den Spielen aber fern. Hintergrund sind die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China.

Russland, Südkorea und Frankreich reisen auch nach China

Bisher hatte sich der Bundesrat um eine Position zu dem Boykott gedruckst. Man «analysiere die Situation anhand der jüngsten Ereignisse» und werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äussern, liess die Landesregierung noch während der Wintersession verlauten, nachdem mehrere Politiker einen Verzicht auf die China-Reise gefordert hatten. Auf der Linie der Schweiz sind unter anderem Russland, Frankreich und Südkorea.

Welches Bundesratsmitglied bei der Eröffnungsfeier am 4. Februar dabei sein wird, wollte Simonazzi noch nicht sagen. Dazu werde bald informiert. Ebenfalls hat sich der Bundesrat ein Hintertürchen offengelassen, um doch noch auf den Ausflug nach China zu verzichten. «Sollte die Coronasituation in der Schweiz es nötig machen, dass alle Bundesräte in der Schweiz sind, so fällt die Reise aus», sagte Simonazzi.