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«Schlussstrich»: Tanja Stadler zum Ende der Taskforce

In der Pandemie war sie aus der öffentlichen Diskussion nicht wegzudenken, nun legt die Covid-19-Taskforce die Arbeit nieder. Präsidentin Tanja Stadler gab dazu ein Interview.

Eigentlich hätte das Mandat der Taskforce noch bis Ende Mai gedauert, nun ist bereits Ende März Schluss. In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger erklärte Präsidentin Tanja Stadler, es handle sich dabei nicht etwa um eine Trotzreaktion.« Wir haben uns entschlossen, einen Schlussstrich dann zu ziehen, wenn die akute Phase vorbei ist und die drängendsten Fragen vermehrt von der Politik beantwortet werden müssen», sagte sie.

Ihr Engagement in der Taskforce habe sie immer als Privileg empfunden, so Stadler. Sie habe sich dabei wöchentlich mit BAG-Direktorin Anne Lévy ausgetauscht und zwei Mal im Monat mit Bundesrat Alain Berset. «Ich habe das als sehr konstruktiv wahrgenommen», sagte Stadler. Sie habe aber auch viele Drohungen erhalten, meist per Mail, aber manchmal auch per Telefon auf die Combox.

Sie befürwortet einen permanenten Austausch zwischen Wissenschaft und Politik. Dieser solle institutionalisiert werden: «Dann sind die Beziehungen schon da, wenn die nächste Krise kommt.»

Lüftungen und CO2-Sensoren sollen Standard werden

Unklar sei derzeit noch, wie sich Omikron bezüglich Langzeitfolgen verhalte und wie sich die vielen krankheitsbedingten Ausfälle auf die Gesundheitseinrichtungen auswirkten. «Diese Risiken sind da, aber das haben wir schon in der Vergangenheit kommuniziert», sagte Stadler. Nun brauche es ein Long-Covid-Register. Stadler misst der Impfung nach wie vor grosse Bedeutung zu. Die Auffrischimpfung für den Herbst müsse frühzeitig aufgegleist werden.

Persönlich werde sie auch nach dem 1. April im öffentlichen Verkehr eine Maske tragen. Sie erinnerte dabei an die erneut steigenden Fallzahlen: Die Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen habe zu einem ungefähr 20 Prozent schnelleren Anstieg geführt, zugleich sei die Omikron-Schwestervariante BA.2 aufgetaucht, die noch ansteckender sei.

Aus diesem Grund sei es auch wichtig, weiterhin die Aerosolkonzentrationen in der Atemluft in Innenräumen im Auge zu behalten. Lüftungen und CO2-Sensoren seien weiterhin aktuell: «Es muss Standard sein, dass in Schulen, Läden, Zügen oder anderen Räumen, wo die Menschen dicht beisammen sind, für frische Luft gesorgt wird.»