Bund empfiehlt «Booster» neu nach vier Monaten
Aktuelle Daten wiesen verstärkt darauf hin, dass der Schutz vor Infektion und Erkrankung bei der Omikron-Variante des Covid-19-Virus deutlich geringer ist und rascher abnimmt als bei der Delta-Variante, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mit. Es hat deshalb zusammen mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) die Impfempfehlung angepasst: «Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wird neu für alle ab 16 Jahren bereits vier statt sechs Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen.» Dies gelte vor allem für ältere Menschen.
Daten würden zeigen, dass eine Auffrischimpfung den Schutz vor einer Infektion durch Omikron stark verbessern könne. Das gilt auch für schwer immundefiziente Personen: Ihnen empfehlen die Behörden nach drei mRNA-Impfdosen zur Grundimmunisierung ebenfalls eine Auffrischimpfung.
Genügend Impfstoff an Lager
Auch Personen, die vor mindestens vier Monaten eine Dosis des Impfstoffes von Janssen erhalten haben, sollen sich mit einem mRNA-Impfstoff boostern lassen – vorausgesetzt, ein mRNA-Impfstoff ist für sie nicht bedenklich oder sie lehnen ihn aus anderen Gründen nicht ab.
Bislang hat Swissmedic die Auffrischimpfungen mit den Vakzinen von Pfizer und Moderna erst sechs Monate nach der vollständigen Impfung zugelassen. Nun kann der «Booster» dank der Empfehlung bereits früher verabreicht werden. Allerdings müssen die Patienten auf den Off-Label-Use hingewiesen werden und diese müssen zustimmen, betont das BAG. Es weist auch darauf hin, dass genügend Impfstoffdosen vorhanden sind: Alle, die sich impfen lassen wollen, können dies tun. (abi)