Kanton Aargau stellt repetitives Testen ein und baut sein Covid-Programm bis Mitte 2023 ab
Per 1. April dieses Jahres ist die Schweiz zur sogenannten «normalen Lage» zurückgekehrt. Seit diesem Tag liegt die Anwendung des Epidemiegesetzes wieder bei den Kantonen. Das heisst: Grundsätzlich sind die Kantone zuständig dafür, Massnahmen zur Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten anzuordnen und untereinander zu koordinieren.
Das sogenannte «Grundlagenpapier des Bundes zur mittel- und längerfristigen Entwicklung der Covid-19-Epidemie und zum Wechsel in die normale Lage» vom 18. Mai 2022 sieht eine Übergangsphase für die Bewältigung von Covid-19 in der Schweiz vor, in der eine erhöhte Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit notwendig sind.
Wegen Unsicherheiten bezüglich der epidemischen Entwicklung soll diese Übergangsphase laut BAG mindestens bis Ende März 2023 andauern. Der Kanton Aargau schreibt am Freitag dazu in einer Mitteilung: «Es ist wahrscheinlich, dass die Kantone auch im nächsten Jahr für die Impflogistik und die Sicherstellung des Impfangebots verantwortlich sein werden.»
Kanton rechnet mit 26 Projektstellen und will Zusatzkredit beantragen
Aufgrund der sich positiv entwickelnden epidemischen Lage sowie der damit einhergehenden Änderungen im Bereich der Massnahmen soll die Organisation des Covid-19-Programms laufend den Bedürfnissen angepasst worden. Dieses Programm soll bis Mitte 2023 erhalten bleiben. Es soll ein geordneter Abbau erfolgen, schreibt der Kanton.
Für den Betrieb und Rückbau des Covid-19-Programms im ersten Halbjahr 2023 rechnet der Regierungsrat mit maximal 26 Projektstellen, heisst es in der Mitteilung. In einem zweiten Schritt werde der Regierungsrat beim Grossen Rat einen Zusatzkredit beantragen.
Einstellung des repetitiven Testens
Aufgrund der veränderten epidemischen Lage wird das repetitive Testen in Anlehnung an die Praxis der umliegenden Kantone auf Ende 2022 eingestellt. Die Finanzierung des repetitiven Testens durch den Bund entfällt ebenfalls per Ende 2022, schreibt der Kanton. Das repetitive Testen hatte während eineinhalb Jahren dazu gedient, asymptomatische infizierte Personen zu identifizieren und damit die Ansteckungskette zu unterbrechen.
Der Kanton liefert hier noch einige Zahlen dazu: Seit Mai 2021 wurden im Kanton Aargau rund 938’000 Einzeltests analysiert und rund 5100 angesteckte Personen ausfindig gemacht.
In dieser Zeit haben sich 229 Bildungsinstitutionen und 886 Betriebe (inklusiv Gesundheitseinrichtungen) am repetitiven Testen beteiligt. Seit Dezember 2021 wird das repetitive Testen nur noch in den Gesundheits- und sozialmedizinischen Einrichtungen angeboten. (cri)