WHO empfiehlt Covid-Pille von Pfizer für bestimmte Corona-Patienten
Paxlovid werde für Patienten empfohlen, die noch nicht schwer krank sind, aber das höchste Risiko einer Krankenhauseinweisung haben, berichtete der zuständige WHO-Expertenrat in der Fachzeitschrift «British Medical Journal» (BMJ). Dazu gehören Menschen mit Vorerkrankungen, Betagte oder Ungeimpfte.
Der Rat berief sich auf Studien mit knapp 3100 Patientinnen und Patienten. Das Risiko einer Krankenhauseinlieferung sei bei den mit Paxlovid Behandelten um 85 Prozent geringer gewesen als bei der Gruppe, die ein Scheinmedikament erhalten habe, schreibt die WHO in einer Mitteilung.
Die Tabletten des US-Pharmakonzern Pfizer sollen die Virusvermehrung im Körper hemmen. Sie enthalten die Wirkstoffe Nirmatrelvir und Ritonavir. Paxlovid muss nach Angaben der WHO innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten von Symptomen eingenommen werden. Ob es auch bei Schwerkranken noch Wirkung zeige, gehe aus den bisherigen Studien nicht hervor.
In der Schweiz läuft Verfahren noch
Für Patienten mit geringem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs empfiehlt die WHO das Mittel nicht, weil es für sie keine Vorteile bringe. Paxlovid habe auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Deshalb müsse die Einnahme in jedem Fall mit Ärzten abgesprochen werden.
Seit Ende Januar ist das Mittel in der EU bedingt zugelassen. In der Schweiz hat Pfizer am 18. Januar ein Gesuch gestellt. Das Medikament wird von Swissmedic in der rollenden Begutachtung beurteilt. Das bedeutet, dass Swissmedic die eingereichten Daten auf Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität prüft und mit Pfizer offene Fragen klärt und/oder zusätzliche Resultate verlangt. (dpa/abi)