Darum sind Hunde im Alten Friedhof in Aarburg nicht willkommen
«Sind Hunde beim alten Friedhof plötzlich nicht mehr erlaubt?», will eine Userin in der Facebook-Gruppe «Du besch vo Aarbig wenn» wissen und postet dazu ein Bild von einem Hundeverbotsschild. Der Beitrag sorgt für eine angeregte Diskussion. «Bin ziemlich verärgert, so geht das doch nicht. Es war als Platz für alle gedacht», schreibt einer. Und ein weiterer gibt zu bedenken: «Bitte vergessen Sie nicht: Unsere Hunde zahlen auch Steuern, also dürfen sie sich auch irgendwo aufhalten. Hunde sind Lebewesen, die auch gerne mal Natur unter den Füssen haben und nicht nur Beton oder Asphalt.»
Gemäss der Online-Plattform Argovia Today seien bei der Gemeinde Aarburg wegen des Verbotsschilds noch keine Reklamationen eingegangen. Im Gegenteil: Die Leute sollen sich eher darüber beklagt haben, dass es vermehrt vorkam, dass Hunde frei auf dem Friedhofsgelände herumrannten, den Rasen verwüstet und zu allem Überfluss auch noch gekotet haben. Gemäss Lars Bolliger, Leiter Bau Planung Umwelt, sei dies immer wieder beobachtet worden.
«Der alte Friedhof liegt in der Nähe der Stadt und ist eingegrenzt», sagt Bolliger gegenüber Argovia Today. Das seien gute Voraussetzungen, um die Hunde frei herumtollen zu lassen, auch über die Beete des Religionsgartens und die noch bestehenden Familiengräber, was nicht angemessen sei. «Die Hunde verrichteten auf der Anlage ihre Geschäfte, welche nicht immer aufmerksam von den Besitzenden entsorgt werden. Es lag dann einfach an der Gemeinde, die zu entfernen», gibt er an.
Hintergrund: Der Alte Friedhof wurde frisch gestaltet. Ab dem Frühling war er zugänglich für die Bevölkerung, Ende August wurde er offiziell eingeweiht. Im Alten Friedhof sind jetzt Kunst- und Kulturveranstaltungen möglich, kleine Konzerte oder Lesungen können hier stattfinden. Einzug gehalten hat weiter der Verein Religionsgarten Aarburg. Sieben Beete hat er angelegt. Diese sind bestückt mit Pflanzen, die in den Heiligen Schriften der drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam vorkommen. Einen wichtigen Platz nehmen noch immer die alten Familiengräber ein. Sie wurden sorgfältig restauriert.
Das Herumtollen von Hunden nahm zu
Laut Bolliger soll das Hundeverbotsschild schon länger auf dem Friedhofsgelände stehen. Während der Sanierungsarbeiten des Alten Friedhofs wurde das Hundeverbotsschild für kurze Zeit mit den Eingangstoren zusammen entfernt. Erst seit wenigen Wochen steht es wieder am Friedhofseingang. «Wir haben bemerkt, dass das Herumtollen der Hunde in dieser Zeit wieder zugenommen hat und auch entsprechende Reklamationen eingegangen sind», sagt Bolliger.
Da es sich beim Alten Friedhof um eine Anlage der Gemeinde handelt, dürfen sie den Entscheid treffen, ein Verbotsschild aufzustellen. Allerdings darf sie bei einem Verstoss keine Ordnungsbussen ausstellen.