Sie sind hier: Home > Region > Das Potenzial von Holz aus dem Wald ist beinahe ausgeschöpft – Zofingenregio ergreift drei Massnahmen

Das Potenzial von Holz aus dem Wald ist beinahe ausgeschöpft – Zofingenregio ergreift drei Massnahmen

15 Gemeinden und acht Energieversorgungsunternehmen haben 2021 eine regionale Energieplanung beschlossen. Dazu wurde auch das Potenzial von Holz aus der Region als Energiequelle untersucht.

Der Regionalverband Zofingenregio hat 2021 eine regionale Energieplanung beschlossen. Daran beteiligt sind 15 Gemeinden und acht Energieversorgungsunternehmen. Nun wurde gemeinsam mit den regional tätigen Forstbetrieben eine regionale Energieholz-Strategie erarbeitet. Dazu wurde das regionale Potenzial von Holz als Energiequelle erhoben. «Ziel ist eine nachhaltige und effiziente Nutzung des verfügbaren Holzes aus den Wäldern der Region», heisst es in der Mitteilung des Regionalverbands Zofingenregio. «Sowohl Forstbetriebe als auch Gemeinden, Anlagenbetreiber und Wärmeabnehmer sollen davon profitieren.» Das Vorhaben sei als Teil des Energie-Region-Programms von EnergieSchweiz unterstützt.

Als wichtigstes Ergebnis streicht Zofingenregio heraus, dass das Waldholz-Potenzial für die energetische Nutzung nicht nur regional, sondern auch kantonal und national nahezu ausgeschöpft sei. Obwohl überregionale Transporte in der Holzbranche durchaus üblich und aus ökologischer Sicht vertretbar seien, solle bei der Planung von Neuanlagen die Holzherkunft vertieft geklärt werden.

Insgesamt weisen die Zofingenregio-Gemeinden eine Waldfläche von 7342 Hektaren auf, wovon sich 62 Prozent im Kanton Aargau und 38 Prozent im Kanton Luzern befinden. Holz aus den regionalen Wäldern decke momentan ein Drittel der gesamten regionalen Nachfrage nach Energieholz von rund 109 Gigawattstunden pro Jahr ab – inklusive Restholz, Pellets und Altholz. «Mit dem zusätzlich nutzbaren Potenzial von Waldholz von ca. 31 Gigawattstunden pro Jahr könnte dieser Anteil zwar erhöht, die Differenz aber nicht ausgeglichen werden», heisst es in der Mitteilung.

Holz soll möglichst lange genutzt werden, bevor es verbrannt wird

Die Versorgung bereits bestehender Anlagen sei zwar sichergestellt, lässt sich Christiane Guyer, Präsidentin des Regionalverbands Zofingenregio, in der Mitteilung zitieren, für neue Projekte müsse die Holzbeschaffung jedoch frühzeitig geklärt werden. Um das verfügbare Waldholz in der Region Zofingen möglichst effizient zu nutzen, sehe die Energieholz-Strategie verschiedene Handlungsgrundsätze vor. Erstens soll der wertvolle Rohstoff durch die sogenannte Kaskadennutzung möglichst lange stofflich genutzt – zum Beispiel als Baumaterial für Gebäude oder Möbel – und erst danach in thermische und elektrische Energie umgewandelt werden.

«Zudem soll das Holz möglichst regional, saisonal – im Winter, da im Sommer andere Energieträger wie zum Beispiel Solarenergie genutzt werden können – und gezielt zum Einsatz kommen», hält Zofingenregio weiter fest. Es soll also dort eingesetzt werden, wo es den grössten Nutzen für das Energiesystem generiert. Raumwärme könne auch mittels Wärmepumpen bereitgestellt werden. Daher solle Energieholz langfristig nicht mehr als Hauptenergieträger für ganzjährige Gebäudewärme genutzt werden, heisst es in der neuen Energieholz-Strategie.

Diese drei Massnahmen sind beschlossen worden

2025 sollen auf regionaler Ebene drei Massnahmen umgesetzt werden: Erstens strebt die Region stabile Energieholzpreise durch geeignete Indexierungen an, um die Planungssicherheit für Anbietende und Wärmekunden zu erhöhen. Zudem wird die finanzielle Förderung bestimmter Anwendungen geprüft, um die Nutzung des knappen Energieholzes zu steuern und zu optimieren. Und: An einem jährlich stattfindenden runden Tisch sollen sich die Akteure künftig über verfügbare Holzmengen abstimmen und laufende Projekte informieren.

Aber auch die Gemeinden sollen zu einer effizienten Nutzung des Energieholzes beitragen, indem sie kommunale Liegenschaften mit bestehenden Einzel-Holzfeuerungen an Wärmeverbunde anschliessen, geeignete Flächen für den Bau von Energiezentralen bereitstellen, regionales Holz bei öffentlichen Beschaffungen bevorzugen und für Neu- und Umbauten von kommunalen Liegenschaften primär auf Bauholz als Werkstoff setzen.

Fokus auf andere Wärmequellen wie Abwärme

Die Resultate der regionalen Energieholz-Strategie unterstreichen die Wichtigkeit einer Priorisierung der verschiedenen Wärmequellen. «Die Koordination der zukünftigen Wärmeversorgung hängt stark von lokalen und regionalen Gegebenheiten ab», so Guyer in der Mitteilung. «Für unsere Region bedeuten die Ergebnisse der Strategie, dass die Nutzung von Energieholz sorgfältig geplant werden muss. Zudem dürfen wir die Nutzung von ortsgebundener Abwärme nicht ausser Acht lassen, wie sie beispielsweise KVA und ARA der Erzo produzieren.»

Schreiben Sie einen Kommentar