David Clavadetscher im ZT-Talk: «Frauen und Junge interessieren sich zunehmend für die Jagd»
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«Ich hatte natürlich grosse Freude, als man mich für dieses Amt gefragt hat. Es ist tatsächlich nicht selbstverständlich, dass man als Schweizer in einem europäischen Gremium mitarbeiten darf», sagt David Clavadetscher im ZT-Talk.
Zum Jagdverband ist er über die Sandona GmbH gekommen, sein 2001 gegründetes Unternehmen, das diverse Berufsverbände und Interessengemeinschaften führt. Als JagdSchweiz eine neue Geschäftsstelle suchte, ging das Mandat zu ihm nach Zofingen.
Im Talk spricht Clavadetscher auch über das neue Jagdgesetz, das letztes Jahr vor dem Volk Schiffbruch erlitt. «Das Gesetz war komplex, das Fuder wohl überladen, darum auch das Nein.» Umstritten war das Gesetz vor allem wegen den präventiven Abschüssen, vor allem beim Wolf. Gegner sprachen von einem «Abschussgesetz für den Wolf». Die Situation mit dem Wolf sei nach wie vor unbefriedigend, sagt Clavadetscher. «Es sind diverse Vorstösse im Parlament hängig. Man wird sehen, dass man im Bereich der präventiven Abschüsse irgendetwas machen muss.»
Keine Sorgen macht er sich über den Jägernachwuchs. «Es gibt bedeutend mehr Jägerinnen und Jäger als auch schon, das Interesse für die Jagd nimmt zu», sagt Clavadetscher. «Es interessieren sich zunehmend Frauen und junge Leute für die Jagd – und insbesondere auch Leute aus urbanen, und stadtnahen Gebieten.»
Das ist JagdSchweiz
JagdSchweiz ist ein als Verein organisierter Dachverband, der die Interessen von über 30’000 Schweizer Jägerinnen und Jägern vertritt. Die Teilverbände und Kantonalsektionen sind in allen Kantonen tätig.
JagdSchweiz ist Mitglied der FACE, der Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU (Zusammenschluss der Verbände für Jagd und Wildtiererhaltung in Europa). David Clavadetscher wurde kürzlich in Budapest zum Treasarurer General – also zu Finanzverantwortlichen – der FACE gewählt.
JagdSchweiz wird durch finanzielle Beiträge der Mitglieder getragen und erhält keine Subventionen der öffentlichen Hand. «Die Schweizer Jäger investieren jährlich über 100 Millionen Franken für eine Aufgabe, die sie auch im Interesse des Staates ausrichten», sagt JagdSchweiz-Geschäftsführer David Clavadetscher. «Mit ihren jährlichen Beiträgen finanzieren die Jäger unter anderem auch die Jagdverwaltungen in den Kantonen und damit die Arbeit der Wildhüter und Jagdaufseher.»