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Den Lebensstil dauerhaft verändern

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Übergewicht und Adipositas nehmen zu – ein standortübergreifendes Kompetenzzentrum am Spital Zofingen unterstützt Betroffene in allen Belangen.

In der Schweiz sind rund 40 Prozent der Erwachsenen übergewichtig, elf Prozent sogar adipös. Wegen der massiven Folgen auf die Gesundheit hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Adipositas als Krankheit anerkannt. Übergewichtige Menschen haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und meist schon verschiedenste Behandlungen ohne Erfolg ausprobiert. Am Kompetenzzentrum für Ernährung, Essstörung und Adipositas (KEEA) werden ihnen Wege gezeigt, wie sie zu einem gesunden Gewicht zurückfinden und ihre Lebensqualität langfristig verbessern können.

Übergewicht entsteht nicht von einem Tag auf den anderen und beruht auf mehreren Ursachen. «Am KEEA schauen wir zusammen mit den Betroffenen die Gründe für das Übergewicht an und entwickeln gemeinsam einen persönlichen Therapieplan. Dabei unterstützen sie verschiedene Fachpersonen aus der Ernährungsberatung, dem psychiatrischen Bereich, der Verhaltenstherapie, der Inneren Medizin, der Endokrinologie und der Adipositas-Chirurgie», sagt Dr. med. Gabriela Werder, Adipositas-Chirurgie. Es sei das oberste Ziel, gemeinsam eine dauerhafte Änderung des Lebensstils zu erreichen.

Die KEEA-Leitung (v.l.): Dr. med. Patricia Paniz (Psychiatrie), Dr. med. Annic Baumgartner (Endokrinologie/Ernährungsmedizin), Manuela Deiss (Ernährungsberatung), Dr. med. Gabriela Werder (Adipositas-Chirurgie) und Shima Wyss (Leiterin Beratung und Therapie Innere Medizin).

Das KEEA ist zudem ein umfassendes Kompetenzzentrum für alle gesundheitlichen Probleme, die mit der Ernährung zusammenhängen. «Wir beraten Personen mit Übergewicht, von der Ernährungsberatung bis hin zur Adipositas-Chirurgie, und begleiten Betroffene mit Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Im Bereich der Ernährungsmedizin gehen wir auf Fehl- oder Mangelernährung ein», so Dr. Gabriela Werder. Dank der engen Zusammenarbeit von unterschiedlichen Fachbereichen könne das KEEA die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse jeder Person abstimmen. «Das standortübergreifende KEEA vereint die exzellenten medizinischen Kompetenzen des Kantonsspitals Aarau und des Spitals Zofingen unter einem Dach.» Patienten können sich für eine Überweisung an ihren Hausarzt wenden oder direkt mit dem KEEA Kontakt aufnehmen. 

Nachgefragt: «Patienten nachhaltig und lösungsorientiert zu einem gesunden Körpergewicht begleiten»

Die KEEA-Leiterinnen Dr. med. Gabriela Werder (Adipositas-
Chirurgie) und Shima Wyss (Leiterin Beratung und Therapie Innere Medizin) beantworten vier häufige Fragen rund um Adipositas und Ernährungsberatung.

Ab welchem BMI ist eine Adipositas-Therapie bzw. eine Magenverkleinerung möglich?

Gabriela Werder: Grundsätzlich sollte bereits bei Übergewicht gehandelt werden. Nur wer früh eingreift, kann mit konservativen Massnahmen das Gewicht nachhaltig kontrollieren. Wenn keine Nebenerkrankungen vorliegen, stehen ab einem BMI von 35 kg/m2 zusätzliche Therapien mit Medikamenten sowie eine bariatrische Operation zur Verfügung. Besteht etwa Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, so macht es Sinn, bereits bei einem tieferen BMI ab 28 kg/m2 mit einer medikamentösen Behandlung zu starten, bei einem sehr schwer kontrollierbaren Diabetes mellitus Typ 2 kann in seltenen Fällen eine Operation bereits ab einem BMI von 30 kg/m2 erwogen werden. Zu jeder Therapie gehört auch die Änderung der Alltagsgewohnheiten, nur so kann das Gewicht langfristig kontrolliert und Folgeerkrankungen verhindert werden. Es geht nicht nur darum, das Gewicht zu reduzieren, sondern damit verbundene Krankheiten vorzubeugen.

Welche Therapie wird von der Krankenkasse bezahlt?

Gabriela Werder: Von der Krankenkasse wird prinzipiell die Ernährungsberatung bezahlt, ab einem BMI von 28 kg/m2 mit Folgeerkrankungen zusätzlich eine medikamentöse Therapie. Ein bariatrischer Eingriff wird ab einem BMI von 30 kg/m2 mit einem unkontrollierten Diabetes und ansonsten ab einem BMI von 35 kg/m2 übernommen. Wenn die entsprechenden medizinischen Bedingungen erfüllt sind, wird die Operation von der Kasse in jedem Fall bezahlt. Hier sind wir im Schweizer Gesundheitswesen in einer sehr komfortablen Lage, die Bedingungen in unseren Nachbarländern für die Kassenzulässigkeit sind teilweise deutlich schärfer. Eine bezahlte Therapie ist also immer abhängig von den Begleitkrankheiten sowie vom Gewicht/BMI, welcher mitgebracht wird.

Ist das KEEA-Angebot an beiden Standorten gleich?

Gabriela Werder: Die Behandlungsschwerpunkte sind unterschiedlich. Das Angebot, vor allem für die Psychotherapie, ist in Zofingen grösser, dafür werden in Zofingen keine Operationen durchgeführt. Allerdings werden an beiden Standorten sämtliche Disziplinen angeboten, so finden auch in Zofingen regelmässige Sprechstunden durch die in Aarau tätigen Chirurgen statt.

Was geschieht in der Ernährungsberatung?

Shima Wyss: Unter Einbezug des Systems wie Partner, Eltern usw. wird ein Raum geschaffen, um die Krankheit zu verstehen. Es werden dabei Ressourcen und realistische Schritte besprochen, die auf wissenschaftlichen Empfehlungen basieren, um die Patienten nachhaltig und lösungsorientiert zu einem gesunden Körpergewicht, Körpergefühl sowie versöhnlichen Essverhalten zu begleiten.

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