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Im Silicon Valley des Aargaus: Eine Ausstellung soll die Hightech-Industrie greifbar machen

Im Technologiepark Densbüren geht man durch einen Eisenwald und kann Elektromagnetismus sehen und spüren. Die Unternehmer Georg Senn und Hannes Weiss haben eine Erlebniswelt geschaffen.

«Stellen Sie sich vor, sie Tanken ein Auto, um damit 700 Kilometer zu fahren. Und das Fahrzeug wird nicht ein Gramm schwerer», so begründet der Unternehmer Georg Senn seine Faszination für Elektromagnetismus. Diese Faszination zu teilen und eben das Ungreifbare greifbar zu machen versucht er mit einer neuen Ausstellung in Densbüren. Am Freitag öffneten ihre Türen zum ersten mal. Ab sofort ist sie jeden Samstag von zehn bis 15 Uhr zugänglich.

Die von ihm gegründeten Betriebe LCD Laser Cut, SWD, MTA und Lifa sind weltweit führend in der Herstellung von Teilen für Elektromotoren wie Statoren und Rotoren. Alle in der Kaisermatt ansässig. Mit dem Technologiepark in Densbüren besitzt der Kanton sozusagen sein eigenes kleines Silicon- oder eben Rotor Valley.

Die Initianten der Ausstellung: Hannes Weiss und Georg Senn.
Bild: Emil Rohrbach

Politik, Forschung und Wirtschaft zollen ihre Tribute

Die Bedeutung des Technologieparks Kaisermatt für die Region und den Kanton lässt sich an den referierenden geladenen Gästen messen: Landammann Markus Dieth überreichte die Grussbotschaft des Kantons. Hans Kaspar Scherrer, der Geschäftsführer der Eniwa AG, die Aarau und dessen Umgebung mit Strom versorgt, hielt ein Kurzreferat. Der Stadtpräsident von Aarau Hanspeter Hilfiker und der Gemeindeamman von Densbüren, Robert Wernli grüssten Georg Senn ihrerseits.

Mitinitiant der Ausstellung Hannes Weiss und Landammann Markus Dieth fachsimpeln über Motoren.
Bild: Emil Rohrbach

Ein Vertreter der Fachhochschule Nordwestschweiz und ein Geschäftspartner Senns aus Deutschland ordneten das Feld des Elektromagnetismus historisch, fachlich und praktisch ein. Wie selbstverständlich zollten die Männer aus Politik, Forschung und Wirtschaft dem Unternehmer Senn bei seinem Herzensprojekt ihren Tribut.

Er wolle den Machern im Kanton den Boden ebnen, sagte Markus Dieth in seiner Grussbotschaft an die geladenen Gäste im Technologiepark. Und damit meine er eben Unternehmer wie Senn, die innovativ seien und den Wirtschaftsstandort Aargau förderten. Der Kanton wiederum, so Dieth, sei mit seiner attraktiven Gewinnbesteuerung hervorragend geeignet, um hier Gewinne zu erwirtschaften.Gewinne, die dem Fiskus im Jahr 2024 eine schwarze Null einbringen sollen.

Marsrover, Eisenwald und ein roter Knopf

Das neue Herzstück und Publikumsmagnet des Technologieparks eröffnete aber Senn selbst, zusammen mit seinem Mitinitiant der Ausstellung, Hannes Weiss. In dieser Ausstellung begleitet man das Erz bis zum fertigen Elektromotor. Die unsichtbare Kraft des Elektromagnetismus wird mit interaktiven Experimenten sicht- und spürbar gemacht. Doch was ist dieser Elektromagnetismus überhaupt?

Technologiepark Densbüren: Magnetika Ausstellung
Emil Rohrbach

In groben Zügen, so lernt man es in der Ausstellung, geht es um das Zusammenspiel zweier Jahrhundertelang bekannter Phänomene: Elektrizität und Magnetismus und die Erkenntnis, dass elektrischer Strom Magnetfelder bildet. Im Umkehrschluss induzieren bewegende Magnetfelder dann eben auch Strom. In Densbüren kann man sich diese Naturgesetze mit kleinen Experimenten selbst beweisen und im Nachgang die Fertigung eines Elektromotors abschreiten.

Ein Highlight für Senn, den Initianten dieser Ausstellung sei die Demonstration der Laser-Cut-Technologie, die so feine Schnitte ermöglicht, dass sie das blosse Auge kaum sehen kann. Für die Präzision unabdingbar, für Laien kaum vorstellbar. «An diesem kleinen roten Knopf, sage ich euch, müsst Ihr ziehen», sagt Senn seinen Gästen.

Und tatsächlich. Auf das Ziehen hin erscheint ein geschnittenes Rad aus einem Metallblock, das so geschmeidig wieder in demselben verschwindet. Gar einen Marsrover gibt es in Densbüren zu besichtigen. Und anstatt in einem Eichenwald könne man durch einen Eisenwald schreiten. «Aber bitte andächtig», mahnt Senn. Es ist ja schliesslich sein Herzensprojekt.

Der Marsrover in der Ausstellung in Densbüren.
Bild: Emil Rohrbach

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