Der Brückenschlag zwischen Sekundarschule und Berufsmaturität ist gelungen
Im Kanton Luzern startet die Berufsmaturität für interessierte und leistungsstarke Jugendliche seit zwei Jahren schon in der Sekundarschule – mit der BM SEK+. Dies ist ein schweizweit einzigartiges Angebot, das Jugendlichen der dritten Sekundarklassen ermöglicht, schon im letzten Schuljahr mit der zusätzlichen Ausbildung zur Berufsmaturität zu beginnen. Jeweils am Mittwoch besuchen die Jugendlichen, die eine technische oder gewerblich-industrielle Berufslehre anstreben, den Berufsmaturitätsunterricht am Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe (BBZB) in Luzern. Sie werden dafür von den Wahlpflichtfächern in der Sekundarschule dispensiert und schliessen parallel zum Berufsmaturitätsunterricht die dritte Sek ab.
BM SEK+ ist eine Ausbildung mit vielen Plus
Den Vorteil des früheren Einstiegs in die Berufsmaturität spüren die Jugendlichen spätestens mit dem Beginn der Lehre. Den BM SEK+ Lernenden fällt der Übergang von der Sekundarschule in die Berufslehre leichter. Im Gegensatz zu den Jugendlichen, die regulär in die Berufslehre starten, kennen sie bereits die Struktur des BBZB und dessen Arbeitsweise. Sie müssen sich damit nicht an mehreren Orten gleichzeitig eingewöhnen. Kommt dazu, dass die Lernenden, die bereits während der Sek mit der Berufsmaturität begonnen haben, auch ein Jahr früher mit der Berufsmaturität fertig sind. So profitieren auch ihre Lehrbetriebe, die während der Ausbildung weniger auf ihre Lernenden verzichten müssen. «Die BM SEK+ ist eine gute Alternative zur normalen Berufsmaturität, da man ein Jahr früher beginnt und sich danach im letzten Lehrjahr voll auf die Lehrabschlussprüfung konzentrieren kann», sagt Luca Birrer aus Ufhusen, der seit diesem Sommer in Ausbildung zum Gebäudetechnikplaner Heizung EFZ bei der RMB Group in Luzern ist. Er ist im Sommer 2021 zusammen mit 27 weiteren Lernenden in der ersten BM Sek+-Klasse gestartet.
Die BM SEK+ ist für selbstständige und zielorientierte Lernende. Sie müssen Sek und Berufsmaturität und später Lehre und Berufsmaturität koordinieren können.»
Yvette SchmidLehrerin BM SEK+
Fürs Leben lernen
Die Vorteile der BM SEK+ sind vielfältig, aber die Ausbildung ist auch herausfordernd. «Es ist schon etwas strenger», bilanziert Luca Birrer. «Die Lehrpersonen sagen nicht mehr, dass man im Unterricht mitmachen muss. Das entscheidet man selbst. Man macht es einfach für sich selbst». Und seine BM SEK+ Lehrerin Yvette Schmid ergänzt: «BM SEK+ bedeutet, dass die Lernenden viel selbstständig arbeiten und sich organisieren müssen. Die Ausbildung ist für zielorientierte Schülerinnen und Schüler, weil sie Sek und Berufsmaturitäts-Unterricht und später auch Lehre und Berufsmaturität koordinieren müssen», so Yvette Schmid weiter. Diese Herausforderung hat Luca Birrer bereits gemeistert und fürs Leben gelernt. So kann er sich dank der BM SEK+ seine Zeit mittlerweile bestens einteilen, hat Hausaufgaben und das Lernen für Prüfungen im Griff und ist mit seiner Lehre auf Kurs. Damit steuert der 15-Jährige schon jetzt sicher auf sein grosses Ziel zu: «Ich möchte eine gute Ausbildung haben, mich weiterbilden und irgendwann mal ein eigenes Haus haben».
Schnuppernachmittag für Jugendliche
Interessierte Jugendliche der 2. Sekundarklassen des Kantons Luzern können am 16. November im Berufsbildungszentrum Luzern einen Schnuppernachmittag besuchen und anschliessend zusammen mit den Eltern an einer Informationsveranstaltung teilnehmen. Anmeldung bis 8. November für die Infoveranstaltung hier. Weitere Informationen zur BM SEK + sind hier zu finden.