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Der nächste Abgang bei SRF: Franz Fischlin verlässt die «Tagesschau»

Das SRF verliert sein bekanntestes Nachrichtengesicht. Franz Fischlin hat sich entschieden den Sender zu verlassen. Unter anderem um mehr Zeit für die Familie zu haben.

Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist Franz Fischlin beinahe jeden Abend ein Gast in der Stube. Seit 2004 moderiert er die Hauptausgabe der «Tagesschau» um 19.30 Uhr. Bald wird der Berner das aber nicht mehr tun: «Er hat sich entschieden, im Sommer 2022 die Moderation bei der ‹Tagesschau› abzugeben und ausserhalb von SRF ein neues Kapitel aufzuschlagen», schreibt SRF in einer Mitteilung vom Dienstag.

Der Partner von SRF-Kulturchefin Susanne Wille will sich nämlich auch daheim stärker engagieren:

«Ich möchte meine Familie, meine Kinder und meine Frau noch stärker unterstützen»

… lässt sich der 59-Jährige in der Mitteilung zitieren. Ebenfalls freue er sich «auf eine grössere zeitliche Flexibilität ohne fixen Dienstplan, um neue, spannende Projekte anzupacken», so Franz Fischlin. Der Berner hat vor seinem SRF-Engagement bei mehreren Zeitungen als freier Journalist gearbeitet und kam dann via Radio (zuerst extraBern dann DRS) zum Fernsehen. Vor der «Tagesschau» hatte er auch ein kurzes Intermezzo beim damaligen Schweizer Privatsender TV 3.

Datum der letzten Sendung ist noch unklar

Der Abgang von Fischlin ist dabei keineswegs die einzige prominente Abkehr vom Bildschirm: So verliess unter anderem bereits Nik Hartmann den Sender im Leutschenbach. Und Franziska Egli und Dominik Meier gaben ihre Sendungen ab. Auch beim Radio kam es jüngst zu mehreren Abgängen. So kündigten beim «Tagesgespräch» gleich Marc Lehmann und Barbara Peter. Gerüchteweise stehen ihre Kündigungen im Zusammenhang mit den Sparmassnahmen beim gebührenfinanzierten Sender.

Im Falle von Fischlin wird der Abgang vom Arbeitgeber denn auch bedauert:

«Seine glaubwürdige Informationsvermittlung und sein Stil werden uns fehlen»

… lässt sich Tristan Brenn, Chefredaktor Video bei SRF, zitieren. Es gehe gar «eine Ära zu Ende». Wer den Platz von Fischlin einnehmen wird, ist dabei noch offen: Die Stelle werde nun ausgeschrieben.

Ehemaliger «Schweizer Fernsehstar des Jahres»

Franz Fischlin sagt: «Ich werde mich auch in der nächsten Etappe weiterhin im Journalismus engagieren.» Wie viele Nachrichtensprecher war auch Fischlin auch ein Promi und Aushängeschild.

Das weiss auch das SRF. Im letzten Satz der Mitteilung heisst es «Als erster Medienschaffender in der Sparte Information wurde Franz Fischlin 2011 beim Schweizer Fernsehpreis als ‹Schweizer Fernsehstar des Jahres› ausgezeichnet.» Der Abgang dürfte darum nicht nur Herr und Frau Schweizer sondern auch das SRF selber schmerzen. Noch offen ist, wann genau Fischlin zum letzten Mal die Nachrichten aus der Schweiz und der Welt in die Stube trägt.