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Der Traum vom Eigenheim wird teurer: Die Hypozinsen in der Schweiz steigen stark an und noch ist kein Ende in Sicht

Mehr als verdoppelt: Wer nun eine Hypothek abschliesst, muss deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Die Zinsen befinden sich auf einem Mehrjahreshoch.

Die Hypozinsen steigen und steigen. Wie der Vergleichsdienst Moneyland errechnete, haben sich die Zinsen seit Januar «mehr als verdoppelt», wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Konkret liegen die durchschnittlichen Zinsen für fünfjährige Hypotheken nun bereits bei 2.57 Prozent und von zehnjährigen bei 2.99 Prozent. Dies sei auch ein Mehrjahreshoch: «Seit Juli 2011 notierten die Festhypotheken nicht mehr so hoch», so Moneyland.

Neuerlichster Zinstreiber ist dabei der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank. Dieser sei zwar mittelfristig erwartet worden, habe aber in «der Entschlossenheit» überrascht. «Wahrscheinlich wird die nötige Inflationsbekämpfung auch in der Schweiz zu noch deutlich höheren Hypothekenzinsen führen», lässt sich ein Moneyland-Analyst in der Mitteilung zitieren. Nicht nur die langfristigen Hypotheken seien betroffen, sondern auch die kurzfristigen.

Trotz drohender Blase: Mehrheit wünscht sich lockere Regeln

Am Traum vom Eigenheim rüttelt dies aber offensichtlich nicht. Wie die «Wohntraumstudie», die am Dienstag veröffentlicht wurde, zeigt, träumt weiterhin rund «knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) von einer (weiteren) eigenen Wohnimmobilie», so die Studie, die von MoneyPark, alaCasa und Helvetia in Auftrag gegeben wurde. Besonders stark sei der Wunsch nach eigenen vier Wänden «bei der heutigen Mieterschaft», heisst es in der Mitteilung. Platzen tun die Träume dabei am knappen Angebot (bei 58 Prozent der Befragten) und an den hohen Preisen (49 Prozent).

Trotz drohender Immobilienblase wünscht sich die Hälfte der Befragten weniger strenge Finanzierungskriterien. «50 Prozent der Befragten beurteilen die geltenden Kriterien als nicht mehr der heutigen Realität entsprechend und sagen, dass der Kauf auch mit weniger Einkommen möglich sein sollte», so der Bericht. Dabei geht es um die Tragbarkeit und den notwendigen Einsatz von Eigenmittel beim Kauf. Die Studie wurde im Februar durchgeführt – damals waren die Zinsen zwar auch schon hoch, allerdings nicht im heutigen Ausmass.

Übrigens hat die Studie auch herausgefunden: Wer eine Immobilie besitzt, der sei danach im Schnitt deutlich zufriedener als eine Mieterin oder ein Mieter. Zwei Drittel aller Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer geben an, sehr zufrieden zu sein, während es bei den Mietenden «nur ein Drittel» ist. Im Schnitt ebenfalls zufrieden sind Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Regionen (58 Prozent sind sehr zufrieden). In der Stadt und der Agglo liegt die Zufriedenheitsquote jeweils unter 50 Prozent. (mg)