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Die Stadt Luzern kehrt in den Schoss des Gemeindeverbandes zurück

Die Stadt Luzern wird nach acht Jahren wieder Mitglied des einflussreichen Verbands der Luzerner Gemeinden (VLG).

Das Luzerner Stadtparlament hat sich in seiner Sitzung vom Donnerstag nach acht Jahren Sonderweg für den Wiedereintritt im kommenden Jahr ausgesprochen.

Der VLG stelle mit Genugtuung fest, dass auch im Stadtparlament die Vorteile einer Mitgliedschaft klar überwogen, teilte der Verband in einer Reaktion auf den Entscheid mit. Der Stadtrat hatte im Oktober die Mitgliedschaft beantragt. Er erhofft sich, damit die Beziehungen der Stadt zu den 79 anderen Gemeinden zu stärken und die Interessen der grössten Gemeinde im Kanton besser vertreten zu können.

Durch den Wiedereintritt ist die Stadt Luzern automatisch mit einem Sitz im neunköpfigen VLG-Vorstand vertreten. In diesem sitzen aus unserer Region der Dagmerseller Gemeindepräsident Markus Riedweg (zuständig für Bildung) und die Wikoner Gemeindeschreiberin Martina Winiger (Prozesse und Informatik) sowie der Willisauer Mitte-Kantonsrat Ludwig Peyer als VLG-Geschäftsführer.

Damit kämen die urbanen Themen noch früher und besser zur Geltung, gleichzeitig könne auch das gegenseitige Verständnis von Stadt-Land wachsen, heisst es in der Mitteilung. Der Verband werte den Wiedereintritt als Zeichen der Solidarität.

Die Stadt Luzern war Ende 2013 auf Geheiss des Parlaments und gegen den Willen des Stadtrats aus dem VLG ausgetreten. Die Bilanz des Stadtrats zu den Jahren des Alleingangs war ernüchternd. Durch die Nichtmitgliedschaft schliesse sich die Stadt selbst aus politischen Prozessen aus, hielt er in einem Bericht fest.

200’000 Franken pro Jahr

Wenn es um die Interessen der Gemeinden geht, arbeitet der Kanton konsequent mit dem VLG zusammen. Beim wichtigen Projekt Aufgaben- und Finanzreform 18 hatte die Stadt als grösste Gemeinde des Kantons zu Beginn deswegen nur Beobachterstatus. In der Folge fühlte sich die Stadt übergangen und finanziell benachteiligt.

Das Stadtparlament hatte seinerzeit den Austritt aus dem VLG beschlossen, weil dieser die Interessen der Stadt zu wenig wahrnehme. Kritisiert wird am VLG auch, dass seine Gremien mehrheitlich männlich und bürgerlich besetzt seien. Eine Mitgliedschaft im VLG ist nicht gratis. Die Jahresmitgliedschaft dürfte die Stadt knapp 200’000 Franken kosten. (sda/ben)